Schöner Auftakt

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chrischid Avatar

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Prinzessin Alera soll an ihrem 18. Geburtstag zur Königin von Hytanica werden, doch da natürlich Männer ein Reich regieren, muss der passende König für sie gefunden werden. Ihr Vater hat auch schon eine ganz genaue Vorstellung davon wer das sein soll, nämlich Lord Steldor, dem sowieso alle Mädchen verfallen sind, doch nicht so Alera, sie findet ihn abscheulich und ist nicht bereit sich mit ihm zu vermählen. Doch hat sie da überhaupt ein Mitspracherecht? Eines Tages begegnet Alera dem geheimnisvollen Narian, der aus dem Reich Cokyri, das mit Hytanica verfeindet ist, geflohen ist. Alera und Narian freunden sich an und verleben immer mehr Zeit miteinander, auch wenn einige Personen dies nicht gutheißen. Doch bald muss Alera sich entscheiden, denn ihr Geburtstag rückt unaufhaltsam näher.

 

'Alera – Geliebter Feind' ist der Auftakt zu einer Trilogie, die sowohl fantastisch als auch historisch angehaucht ist. Auch, wenn es sich nicht um geschichtliche Ereignisse in diesem Sinne handelt, da es fiktionale Königreiche sind, um die es in diesem Buch geht, so sind die Darstellungen der Personen, sowie deren Handeln doch vergleichbar mit Früherem.

 

In diesem ersten Band geht es hauptsächlich darum die handelnden Personen näher kennen zu lernen. Sie werden sehr detailliert und weitreichend geschildert, so dass man sich nicht nur ein sehr gutes Bild ihrer machen kann, sondern das Gefühl hat als würde man sie schon ewig kennen. Teilweise sind die Schilderungen etwas langatmig geraten, aber im Großen und Ganzen doch sehr hilfreich, da man sowohl Gefühle als auch Gedanken besser verstehen kann und nachvollziehen kann weshalb in bestimmten Situationen wie reagiert wird. Geschrieben ist das Buch aus der Ich-Perspektive, so dass man Aleras Charakter noch tiefgründiger kennen lernt, was logisch ist, da es hauptsächlich um sie geht. Auch wenn man noch nicht weiß worum die Trilogie sich wirklich dreht, so kann man schon einige Vermutungen anstellen, was noch geschehen wird in den folgenden Teilen.

 

Ein wenig schade ist es, dass es in diesem Band so gut wie keine Kampf- bzw. Kriegsszenen zwischen den verfeindeten Reichen gibt, da man nach dem Prolog eigentlich der Meinung war, dass dies auch eine zentrale Rolle spielen wird. Doch wahrscheinlich wird dies in den Folgebänden behandelt, so dass dieser wirklich nur dazu diente die Hauptpersonen hinreichend darzustellen.

 

Es mag sich ein wenig so anhören, als wäre das Buch ein wenig langweilig, doch dem ist nicht so, denn die Darstellungen sind sehr lebendig, so dass man dennoch Spaß beim Lesen hat, auch wenn nicht allzu viel an nennenswerter Handlung geschieht. Alles in allem hat mir die Lektüre wirklich gut gefallen, was ich jedoch noch als negativ erachte ist, dass man im Grunde 'gezwungen' wird die nachfolgenden Teile zu lesen, wenn einem der erste Band gefallen hat. Denn die Geschichte ist nicht in allen Teilen in sich abgeschlossen und am Ende wird auch vermerkt, dass die Fortsetzung im nächsten Teil zu finden ist. Natürlich möchte ich nun wissen wie es weiter geht, dennoch finde ich es schade, dass ein so sehr offenes Ende vorliegt.

 

Trotz allem finde ich das Buch empfehlenswert und bin sehr gespannt auf den Folgeteil und den Fortgang der Geschichte. Ich wünsche mir nur, dass dann auch mehr die Feindseligkeit der Reiche im Vordergrund steht und man dazu noch mehr Hintergründe erfährt.