Vater und Tochter

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naraya Avatar

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Alice ist anders als ihre Schwestern Tilly und Cee. Sie sucht die Freiheit, das Besondere im Leben. In der Mongolei fühlt sie sich wohl, genießt den Gedanken, dass das Land niemandem gehört, dass es nirgendwo Zäune gibt. Doch dann wird sie eines Tages ans Sterbebett ihres Vaters gerufen, der an Bauchspeicheldrüsenkrebs leidet. Bevor er geht, möchte er Alice noch eine wichtige Sache sagen: er ist nicht ihr leiblicher Vater.

Daniel ist obdachlos. Allein zieht er durch die Straßen, von anderen kaum beachtet, ja sogar gemieden. Auch er liebt die Freiheit, betrachtet am liebsten die Sterne über sich. Für ihn hat jeder Buchstabe eine andere Farbe, aber alles dreht sich um die 5 Buchstaben: A-L-I-C-E. Vor allem seit ihn Schmerzen in der Brust plagen, denkt er noch häufiger als sonst an seine Tochter, die nichts von seiner Existenz weiß. Und heimlich träumt er davon, dass eine seiner Geburtstagskarten Alice auch wirklich erreichen wird.

Der Roman wird abwechselnd aus 2 Perspektiven erzählt, der von Alice und der von Daniel. Jedem Kapitel ist eine Liste von zehn Dingen vorangestellt, immer zu einem bestimmten Thema. Das ist geschickt arrangiert, denn so lernt man allein aus diesen Listen einiges über die Charaktere, ohne dass das im Text selbst näher ausgeführt werden muss. Schon zu Beginn bemerkt man die Ähnlichkeit zwischen Daniel und seiner Tochter, obwohl sie nicht zusammen leben. Beide haben die selben Sehnsüchte und Träume, eine unsichtbare Verbindung ist zu spüren.

Doch natürlich wirft die Leseprobe auch viele Fragen auf: Wie ist Daniel in die Obdachlosigkeit geraten? Welches Leben hat er vorher geführt? Wie hat er Alice' Mutter kennen gelernt und warum haben die beiden sich getrennt? Wie ist Alice' Mutter verstorben und wird Alice bald ihren richtigen Vater treffen? All diese Fragen würde ich gerne beantwortet sehen, ich bin wirklich neugierig auf den Roman!