Ich bin ganz verzaubert

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arsinoe Avatar

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An sich lese ich nicht so häufig Kinderbücher, aber diese Zeitreisegeschichte aus Kairo ist es absolut wert. Das spektakulär illuminierte Cover ließ mich ad hoc an Aladin bzw. orientalische Märchen denken. Überall glitzert und funkelt es. Auch die Buchseiten sind orientalisch passend gestaltet. Die große Schriftgröße ist Balsam für erwachsene Vielleser.

Die Erzählung der Halbägypterin Laila Rifaat ist eine rundum gelungene Fantasystory um die Waise Aliya Sultan. Sie wächst bei ihrem Großvater Geddo auf und bekommt zu ihrem 11. Geburtstag eine magisches Diamantenkette (s. Buchcover) geschenkt. Was dann folgt ist ein unglaubliches Abenteuer. Aliya reist in die unendliche Stadt (= Infinitum) und findet an der dortigen Schule nicht nur neue Freunde, sondern auch Hinweise auf ihre verstorbenen Eltern. Um in den Kreis der Zeitreisenden aufgenommen zu werden, muss sie allerdings zwei Aufnahmeprüfungen bestehen. Wird Aliya fortan Kairo in den verschiedenen Zeitepochen entdecken dürfen?

Beim Lesen hat mich vor allem Rifaats reiche Fantasie begeistert. Aliya begegnet im Laufe der Handlung u.a. Dschinns, sprechenden Sphingen und unheimlichen Magiern. An Abenteuern im Stil von Aladin und Harry Potter herrscht auf jeden Fall kein Mangel. Daher bin ich förmlich über die 414 Buchseiten geflogen und habe mit der jungen Heldin mitgefiebert. Wie Aliya über sich hinauswächst und gleichzeitig ihre Liebsten verteidigt ist beispielhaft. Darin ist sie das perfekte Vorbild für junge Mädchen. Sprachlich könnten arabische Wörter und bildungssprachliche Begriffe (wie z.B. sakrosankt) für junge Leser eine Herausforderung darstellen. Erwachsenen kann ich die Story der Englischlehrerin Rifaat ebenfalls empfehlen, weil sie diese in die Märchenwelt zurückreisen lässt und damit die eigene Fantasie beflügelt.