Leider gar nicht nach meinem Geschmack

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romy_abroad Avatar

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Vor dreißig Jahren wurden in Italien drei junge Frauen tot aufgefunden. Aufgrund der zeitlichen und räumlichen Nähe geht die Polizei von einem Serientäter aus, tritt bei den Ermittlungen jedoch auf der Stelle. Der einzige Verdächtige ist der vermeintliche Liebhaber des dritten Opfers. Ihm können die Morde jedoch nicht nachgewiesen werden. Plötzlich bekommt die junge Polizistin Itala Caruso Druck von oben, den Täter ins Gefägnis zu bringen. Dem einzigen Verdächtigen werden also Beweise untergeschoben, er kommt vor Gericht und wird verurteilt.
In der Gegenwart verschwindet die Schülerin Amala auf dem Heimweg von der Schule. Die Ermittler denken zunächst an eine Ausreißerin, vielleicht auch ein Sexualdelikt. Doch ihre Tante Francesca hat direkt einen anderen Gedanken: Sie war damals die Verteidigerin, die den Liebhaber des dritten Opfers nicht vor dem Gefägnis bewahren konnte. Was, wenn man sich damals geirrt hat, und der eigentliche Täter noch auf freiem Fuß ist?
Die Gestaltung des Buches ist wirklich ein Blickfang: Das schwarz-rote Cover und der schwarze Farbschnitt fallen direkt ins Auge. Auch die Andeutung einer Geschichte aus der Vergangenheit, die ihre Klauen bis in die Gegenwart ausstreckt, hat mich neugierig gemacht. Leider haben mir Aufbau und Schreibstil von "All das Böse das wir tun" dann gar nicht zugesagt. Die vielen italienischen Namen (Polizisten, Staatsanwälte, Opfer, Täter, Orte, etc.) haben es mir schwer gemacht, mich zu orientieren. Das allein möchte ich nicht kritisieren, eigentlich mag ich Geschichten, die mich in andere Kulturkreise entführen. In diesem Fall war das Netz aus handelnden Charakteren jedoch so verworren, und die Erzählung so voller Sprünge (zeitlich wie räumlich), dass ich kaum in der Lage war, der Handlung zu folgen. Das Leseerlebnis war daher für mich daher leider von Anstregung und Verwirrung geprägt.
Auch die brutalen Schilderungen haben mir persönlich nicht zugesagt. Der Thriller kommt doch sehr grobschlächtig daher und lässt subtile Entwicklungen vermissen.
Für mich war "All das Böse, das wir tun" von Sandrone Dazieri leider eine große Enttäuschung, und ich kann es nicht weiterempfehlen.