Etwas langatmig

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frau_j_von_p Avatar

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"All das zu verlieren" ist der zweite Roman der französischen Autorin Leila Slimani, welches ich gelesen habe. Die Lesprobe las sich flüssig und schien vielversprechend. Leider hat die Leseprobe für mich nicht gehalten, was sie versprach.

Wie auch schon bei "Dann schlaf auch du" mochte ich den Schreibstil der Autorin sehr. Auch wenn er für viele eher nüchtern erscheint.
In "All das zu verlieren" blickt der Leser tief in die Psyche der Protagonistin Adèle. Sie ist Journalistin und lebt mit ihrem Mann, einem erfolgreichen Arzt, und ihrem dreijährigen Sohn im 18. Arrondissement von Paris. Nach außen hin scheint ihr Leben perfekt. Es fehlt an nichts und schon bald will die Familie aufs Land ziehen. Doch all das ist für Adèle nicht genug. Von ihrem Alltag als Mutter und auch von ihrem Job ist sie schwer genervt und so flüchtet sie sich in unverbindlichen Sex mit fremden Männern, um ihrem verhassten Alltag zu entfliehen.

Mit ihrer Protagonistin beschreibt Slimani eine Frau die hin und her gerissen ist, zwischen Abenteuer und ihrem perfektem Familienleben.
Mir persönlich ging nach ca 50 Seiten Adèles Gejammer und auch ihre Überheblichkeit auf den Keks. Zudem ging mir die Geschichte auch nicht tief genug, was aber andererseits ein guter Schachzug der Autorin ist zu zeigen, wie oberflächlich eben auch Adèles Leben ist.
Sprachlich hat mir der Roman zwar sehr gut gefallen, durch die fehlende Spannung in der Geschichte würde ich ihn allerdings nicht weiterempfehlen.