Exzessive Leere

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gernvielleser Avatar

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Eigentlich könnte Adèle zufrieden sein. Andere Leute würden ihr das bestätigen, denn sie hat vermeintlich alles: Sie hat einen Job, sie ist mit einem Arzt verheiratet, sie haben einen kleinen Sohn zusammen, sie fahren von Zeit zu Zeit in den Urlaub und alles läuft in sehr geordneten Bahnen. Adèle aber fühlt sich leer. Das Gefühl der inneren Leere fühlt sich scheinbar wie ein Vakuum an, wie eine Lücke oder auch ein schwarzes Loch, das alles in sich hineinsaugt.
Für Adèle ist das sehr schwer auszuhalten, so dass sie mit drastischen Mitteln versucht dieses Loch zu stopfen.
Damit sie dieses Gefühl nicht aushalten muss stürzt sie sich in exzessive sexuelle Beziehungen. Andere Betroffene die sich häufig leer fühlen greifen zu Tabak, Essen, Alkohol, Drogen oder kompensieren mit Arbeit –Konsumieren exzessiv Dinge, die dieses Gefühl beseitigen sollen.
Wichtig wäre die Erkenntnis dass keine dieser Aktionen diese Leere in ihrem Inneren füllen kann. Nur sie selbst kann daran arbeiten, diese Lücke in ihrer Seele zu schließen. Die Leere in ihrem Inneren beruht nicht auf äußeren Faktoren. Sie entsteht nicht durch real erlebte Leere oder Einsamkeit, sondern durch prägende Umstände in frühen Kindertagen.
Das Buch hat mich etwas ratlos zurück gelassen. Adèle ist auch am Ende des Buches immer noch eine unglückliche Frau.