Eine ruhige und doch bewegende Familiengeschichte

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Im Jahr 1957 machen sich die beiden irischen Schwestern Nora und Theresa auf den Weg nach Amerika, dem Land der Möglichkeiten. Mit dem Schiff fahren Sie einer Zukunft entgegen die eine Ehe, Geld und berufliche Chancen verspricht. Doch als die beiden Schwestern in Irland an Bord gehen, ahnen sie nicht, dass ihr Leben nie wieder so sein wird wie zuvor.

Nora musste schon in jungen Jahren die Mutter für Theresa ersetzen. Eine Entscheidung die nicht Sie getroffen hat und die doch ihr gesamtes Leben beeinflusst. Denn um Theresa zu schützen, nimmt Nora die Konsequenzen vom Handeln Ihrer Schwester auf sich. Eine weitere Entscheidung die mit freier Wahl nichts zu tun hat. Das Theresa unter dem gleichen Schicksal leidet, weiß sie nicht. Die jüngeren Schwester lebt mit den Entschlüssen, die Andere für sie treffen. Im neuen Land ist sie in dem Netz ihrer irischen Verwandten gefangen. Als Theresa schließlich ausbricht, bestimmt sie den Lebensweg von sich und Nora. Eine Lüge wird geboren, die die Schwestern verbindet und schließlich auch trennen wird. Nach Jahrzenten des Schweigens, ist es fraglich, ob sie diese Lüge wieder zusammen bringt.

J. Courtney Sullivans Roman spielt in einer Zeit, die nur einige Jahrzente zurück liegt und doch in einer anderen Welt zu sein scheint. Leicht versetzt man sich in die Situationen der Frauen, fühlt sich mit bestraft und sieht keinen Ausweg aus Situationen die heutzutage kaum vorstellbar sind. Ich fand oft, dass die einzige Person die mitgefühl zeigt, ich selbst war. Die Geschichte dieser Familie ist sehr bewegend. Es fehlt jedoch jeder Spannungsaufbau. Ich sehe das nicht als Kritik. In diesem Buch wird jede heikle Wahrheit hinter einer Lüge versteckt. Von daher finde ich es passend, das der Schreibstil ruhig ist. Sehr detailliert und anekdotenreich wird die Entwicklung der beiden Irinnen beschrieben. Dadurch erhält man einen ganz anderen Eindruck vom Schicksal einer Einwandererfamilie.