Ein Club der Leben verändert

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laryana Avatar

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"Der Club der Lebensmutigen" führt uns zu einem Club, wo sich mehrere todkranke Personen treffen und ihre letzten Tage nicht im düsteren Trübsinn verbringen möchten.
Dies wird auch auf dem Cover dargestellt, einige Personen stehen am Strand und wirken so, als würden sie gemeinsam feiern.
Aus den Perspektiven der beiden Protagonisten Marleen und Hannes erfahren wir die Geschichten der einzelnen Personen des Clubs.
Marleen hat bei einem gemeinsamen Urlaub ihren Freund bei einem Unfall im Unwetter verloren und versinkt seitdem in tiefer Trauer. Sie zieht auch von Hamburg, ihrem gemeinsamen Studienort, zurück in die Heimat.
Ihr Job als Journalistin erfüllt sie kaum noch, anders als früher. Selbst 2 Jahre später kann sie sich kaum überwinden, Spaß zu haben ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Das wird auch von Begegnungen mit den Eltern ihres verstorbenes Freundes verstärkt, die sie einladen gemeinsam zu essen.
Doch alles soll sich einen Mittwoch, bei den wöchentlichen Stunden der Psychiaterin ändern - dort trifft sie zum ersten Mal Hannes.
Beide müssen an diesen Tag öfter zurückdenken, Hannes weil er hofft die Frau in die er rein gelaufen ist, erneut zu treffen und Marleen, weil sie von ihrer Psychiaterin die "Hausaufgabe" bekommen hat Sonntags in einen Hinterhof zu gehen.
Dieses Treffen dort soll beider Leben nachhaltig verändern:
Marleen wird direkt mit ihrem absoluten Hassthema Tod konfrontiert als sie dort ohne Wissen was passieren wird eintrifft und von Pauline gefragt wird "Und, woran stirbst du?".
Wir lernen in diesem Buch vielfältige Personen kennen, jeder mit einer anderen Erkrankung die zum Tod führt und Marleen als Neuling in dieser "Familie", die sie alle begleitet und nach und nach ihre Wege gehen.
Aus einer kompletten Abneigung gegenüber dem Thema Tod und Trauer sehen wir wie die Protagonisten im Laufe des Buches über sich selbst hinauswachsen, dass Tod nicht zwangsweise mit Trauer zu tun hat, sondern das man trotzdem das Leben genießen kann.
Gemeinsam bewältigt der Club alle möglichen Meilensteine, versucht alle "letzten Wünsche" der Mitglieder erfüllen. Das Buch generell ist sehr schön und traurig zugleich, ist doch das Ende absehbar und irgendwie erhofft man, dass diese beiden Personen die sich lieben lernen - aller Umstände zum Trotz - zusammen bleiben können.
Wir begleiten alle Mitglieder auf ihren Wegen und das man das Leben schätzen sollte - und mit einer todbringenden Diagnose nicht alles vorbei ist.
Es zeigt auch auf, wie wichtig Unterstützung in der Zeit ist, keiner sollte allein sein und so ein Club kann schon fast "Berge versetzen". Es macht auch Mut, dass eine Krebserkrankung oder andere Erkrankungen nicht Trauer bis zum letzten Tag heißen sondern man trotzdem noch das Leben genießen soll.
Alles in allem kann ich das Buch definitiv empfehlen, es ist traurig und schön. zu lesen. Auch das man verschiedene Kapitel aus den verschiedenen Sichtweisen von Marleen und Hannes lesen kann trägt dazu bei das man sich in beide einfühlen kann. Eine klare Empfehlung!