Fesselnd und mitreißend

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freakygirl90 Avatar

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Den neuen Roman von Cecilia Ahern wollte ich lesen, da sie schon immer eine Autorin war, die mich angesprochen hat. Nicht ganz so stark wie Jojo Moyes aber dennoch stark genug um beispielsweise „P.S. Ich liebe dich“ zu lesen. Und auch beim Lesen ihres neuen Romans „Alle Farben meines Lebens“ habe ich mir eine mögliche Verfilmung vorgestellt. Allerdings glaube ich, dass das schwierig werden könnte, ebenso wie die Verfilmung von „Das Parfüm“ von Patrick Süßkind.
Cecilia Ahern schaffte es, mich mitzureißen. Ich konnte das Buch, einmal angefangen, nicht mehr aus der Hand legen und hatte es in zwei Tagen verschlungen. Sehr interessant fand ich, dass man alle im Buch zur Sprache kommenden Personen nur anhand ihres Namens und anhand der sie umspielenden Farben identifizieren konnte, bzw. keine genaue Personenbeschreibung vorliegt. Das macht das Buch besonders spannend, da es die Lebensgeschichte der Protagonistin Alice aus der Ich-Perspektive beschreibt. Alice kann die Emotionen der Menschen anhand von Farben sehen. Hier wirkt das Buch sehr gut recherchiert. Ähnlich dem Phänomen das manche Menschen Töne anhand von Farben sehen. Was mich als Leserin ab und an irritiert hat, ist, dass Zeitsprünge nicht immer direkt ersichtlich waren. Das ließ mich an einigen Stellen verwirrt zurück.
Die einzelnen farblich untermalten Emotionen und ihre Auswirkungen auf die Personen in der Handlung sind sehr gut veranschaulicht, sodass sich im Kopf direkt die passenden Bilder erstellen und man sich als Lesender sehr gut in die jeweilige Situation hineinversetzen kann. Besonders die Darstellung der unbändigen Wut hat mich an das Schattenmonster aus Stranger Things erinnert und wer weiß, ob dies vielleicht auch die Intention der Autorin gewesen ist. Doch nicht nur von Wut handelt das Buch, sondern es geht um Liebe, Trauer, Hass, Glück und alle Facetten des Lebens, die dazwischen liegen. Es handelt auch von der Unwegsamkeit mit einer solchen „Gabe“ den Alltag zu bewältigen und sie für seine eigenen Zwecke nutzen und gegen böse Menschen einsetzen zu können.
Vom Erzählstrang her fand ich die Geschichte an sich, zunächst etwas zähflüssig und gegen Ende hin ein fast zu starker Fluss. Fast so, als sollte das Buch schnell zu Ende gebracht werden. Was sehr schade ist, da man sehr viel über Alice Kindheit erfährt aber nur wenig über ihr eigentliches Familienleben und die Auswirkungen ihrer Gabe auf desgleichen.
Allen Leserinnen und Lesern, die bereits Bücher von Cecilia Ahern gelesen haben, kann ich dieses Buch wärmstens ans Herz legen.