Graue Farben

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sophie h. Avatar

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Ich habe schon mehrere Bücher von Cecelia Ahern gelesen und alle haben mich bisher begeistert. So habe ich mich auch sehr auf ihr neuestes Buch gefreut. Das farbenfrohe Cover hat mich auch sehr angesprochen.

Alice Kelly entwickelt als Kind eine Eigenschaft, über die nur sehr wenige Menschen verfügen: Sie kann die Gefühle, die Auren der anderen Menschen als Farbe wahrnehmen. Sie sieht auf den ersten Blick, wie sich ihre Mitmenschen fühlen, ob sie die Wahrheit sagen oder lügen. Was auf den ersten Blick sehr spannend klingt, ist für Alice eine Qual. Ungefiltert strömen die Farben auf sie ein. Alice trägt immer eine Sonnenbrille, zieht sich immer mehr zurück und wird ein Sonderling. Dazu kommt noch, dass sie nicht gerade in einer förderlichen Familie aufwächst. Ihre Mutter ist schwer depressiv, der jüngere Bruder fast immer mit einem Bein im Knast. Alices Leben wendet sich erst zum Positiven, als sie einen Mann kennenlernt, dessen Farbe sie nicht sehen kann.

Ich fand die Grundidee des Buches total interessant, aber leider hat mich das Buch trotzdem nicht ganz überzeugen können. Da sind zum einen die Rückblicke, die als solche nicht immer sofort zu erkennen sind. Zum anderen fand ich das Buch sehr langatmig. Ich musste mich teilweise richtig zwingen, es weiterzulesen. Die Kindheit von Alice wird sehr breit erzählt, der Teil, wo sie den Mann ohne Farben kennenlernt und das, was danach folgt, wird dagegen rasend schnell abgehandelt. Es wirkt schon fast gehetzt. Etwas ratlos hat es mich auch gemacht, dass die Protagonistin auf dem Klappentext Violet heißt. Ich habe lange geglaubt, dass die Violet noch irgendwann auftauchen muss. Mich konnte das Buch aus diesen Gründen leider nicht überzeugen.