Ein wenig vorhersehbar, aber höchst unterhaltsam

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Trixi Gellert ist 31, lebt in Gütersloh und war bislang eine Art Lebenskünstlerin, die sich mit jeder Menge Nebenjobs über Wasser gehalten hat. Eines Freitags heuert sie jedoch der Chef des Bellersen-Verlages, für den sie auf Honorarbasis die Verlagschronik geschrieben hat, als Projektleiterin für das Spezialprojekt "Nordflügel" an. Eine neue Generation von Reiseführern soll dem Verlagshaus wieder zu Ruhm und Ehre verhelfen. Gestartet wird auf der Insel Norderney: Dort soll Trixi direkt vor Ort Ideen und Ausflugsziele für Touristen aufspüren. Doch schon der Prolog lässt erahnen, dass daraus nichts wird. Denn statt auf Geheimtipps für Urlauber stößt Trixi auf eine Leiche...

Schon die Leseprobe von Christiane Güths Krimi "Alle Wege führen nach Morden" macht viel Spaß! Sehr kurzweilig, unterhaltsam und mit Humor beschreibt die Autorin ihre vom ersten Moment an sympathische, leicht chaotische Protagonistin Trixi und deren Umfeld. Das erste Buch der Reihe, nämlich "Cheffe versenken" kenne ich (noch) nicht, aber der Leseprobe nach zu urteilen, ist das auch nicht zwingend notwendig, da es sich hier um jeweils abgeschlossene "Fälle" handelt.

Was mir wirklich sehr gut gefällt, sind die Besonderheiten der einzelnen Figuren: Vermieter Gerd sitzt im Rollstuhl, seine Gattin Florence hat einen bezaubernden französischen Akzent und ein Gespür für Kriminalfälle, die pubertäre Nichte Rahel ist schlau und herrlich frech. Einen kleinen Punktabzug gibt es dafür, dass man den Fortgang der Geschichte schon erahnen kann. Aber ich bin auch sehr gern für eine Überraschung offen - vielleicht kommt ja doch noch alles anders - und würde mich von den turbulenten Charakteren aus "Alle Wege führen nach Morden" nur zu gern nach Westfalen und Norderney entführen lassen.