Nur Klamauk!

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marcello Avatar

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Trixi Gellert, die Hauptprotagonistin aus "Alle Wege führen nach Morden" ist 31 und ziemlich planlos in ihrem Leben. Statt sich eine Festanstellung zu beschaffen, hangelt sie sich lieber von Nebenjob zu Nebenjob. Dementsprechend entsetzt ist sie, als ihr eine Stelle für das Projekt Nordflügel angeboten wird. Dazu muss sie sich auf in die Norderney machen, um Berichte für einen Reiseführer zu schreiben. Während ihrer Recherchen findet sie eine tote Umweltaktivistin und Trixi beschließt den Mörder zu stellen.
In der Leseprobe ist man direkt mitten in der Verlagsfeier, wo der Chef sich und seinen Verlag feiern lässt. Trixi ist einer Einladung gefolgt, eigentlich ist ihr Job (Schreiben einer Chronik) aber bereits fertig gestellt. Umso überraschter ist sie, als sie von Bellersen ebenfalls auf die Bühne gebeten wird, um sie dort als seine Lebensretterin zu feiern. Ganz nebenbei bietet er aber auch einen Job an. Sie und Robert van Gendt werden Projekleiter von Nordflügel, einem Reisebericht über die Norderney. Trixi ist entsetzt, denn die Idee für dieses Projekt hat sie zwar an ihren Chef gesendet, der kreative Kopf hinter der Idee ist jedoch Rahel, ihre Nichte, die die Idee als Praktikumsbewerbung nutzen wollte. Sie ist aber auch entsetzt, weil sie langfristige Arbeit nicht ausstehen kann, sie ist lieber unabhängig und reiht einen Nebenjob an den anderen. Deswegen klagt sie ihr Leid ihren liebevollen Vermietern, Florence und Gerd, die aber nur Begeisterung für das projekt zeigen.
Der Titel dieses Buches hat schon drauf schließen lassen, aber ich war doch etwas entsetzt, als ich feststellen musste, was für ein Klamauk "Alle Wege nach Morden" ist. Grundsätzlich habe ich nichts gegen humoristische Bücher, sogar ganz im Gegenteil. Aber ich betrachte dieses Geschichte vor allem problematisch im Hinblick darauf, dass es sich hier um einen Krimi handeln soll. Auch ein Krimi kann eine humoristische Note stets vertragen, aber es muss trotzdem immer realistisch bleiben. Wie ich Trixi Gellert nun in der Leseprobe präsentiert bekommen habe, kann ich sie mir als Ermittlerin in einem Mordfall im Lebtag nicht vorstellen.
Lässt man den Krimiaspekt außer Betracht, dann sind die Ansätze durchaus gelungen. Trixi ist perfekt dafür geeigent eine humoristische Geschichte zu tragen und auch die Nebenfiguren bieten im Zusammenhang mit ihr einiges Potenzial.
Aber da der Krimiaspekt durch den Titel, durch den Klappentext und auch durch ein eher düsteres Cover stark hervorgehoben wird, kann ich das ganze nur als Klamauk betrachten, den ich nicht unbedingt weiterverfolgen möchte.