Alle Wege führen nach Morden

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annabelle Avatar

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Trixie Gellert, Anfang Dreißig, abgebrochenes Journalistik Studium, ohne festes Einkommen, da geregelte Arbeit ihr nicht unbedingt liegt - so lässt sich in groben Zügen die Hauptperson des Romans beschreiben. Aus der - finanziellen - Not heraus nimmt sie einen Job im Verlagshaus Bellersen an; hier beeindruckt sie ihren Chef zum einen mit der Vereitelung eines Mordanschlags auf ihn und zum anderen mit der Idee einer neuen Reiseführer Serie. Dumm nur, dass sie diese Idee ihrer aufgeweckten Nichte Rahel geklaut hat. Trixie darf nun vier Mal zu Recherchezwecken nach Norderney reisen. Gleich nach ihrer ersten Ankunft auf der Insel findet sie die Leiche einer Umweltaktivistin, die sich, gemeinsam mit anderen Insulanern, gegen die "Versyltung" der Insel eingesetzt hatte. Neben ihren Recherchen für den Reiseführer, beginnt sie mit den Ermittlungen in dem Mordfall.
Der Roman ist witzig und amüsant geschrieben ohne ins Lächerliche abzurutschen. Die Figuren sind zum Teil ein wenig übertrieben gezeichnet, doch möchte man Trixies Nichte Rahel und ihre Vermieter Florence und Gerd gerne kennen lernen. Leider erfährt man als Leser zu Anfang nicht was es mit dem geplanten Mordanschlag auf Bernold Bellersen, den Inhaber des Verlagshauses, auf sich hatte. Wer nicht weiß, dass es bereits einen ersten Trixie Gellert Roman gibt, tappt im Dunkeln. Ich würde den Roman auch nicht als Kriminalroman bezeichnen sondern als Kriminalgeschichte. Eine wirkliche Ermittlungsarbeit wird nicht beschrieben, ein weiterer Mord passiert fast nebenbei und die Auflösung am Ende des Buches ist zwar eine Überraschung, doch passiert das alles erst auf den letzten Seiten. Dennoch habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert und ein paar kurzweilige Stunden damit verbracht.