Alle Wege führen nach Morden

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philipp.elph Avatar

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Na, das ist ja schon mal ein lustiger Titel für einen Krimi und der besondere Gag ist, dass jede Kapitelüberschrift im Buch aus einem Wort besteht, das mit dem Buchstaben „N“ beginnt. Zudem bewirbt der Verlag das Buch mit dem Satz: „Spannung mit Witz, Herz und Mut: Der perfekte Urlaubsroman – nicht nur für Norderney – Freunde!“

Damit ist eigentlich alles über das Buch gesagt.

Nur, dass ich nicht in Urlaub bin, als ich das Buch lese. Und so erschließt sich mir weder Spannung noch Witz, sondern die banale, belanglose spätpubertäre Erzählweise der 31jährigen bisher arbeitsscheuen Ich-Erzählerin Trixi Gellert. Wäre es aber eine Urlaubslektüre gewesen, ich hätte mich selbstverständlich prächtig amüsiert. So aber, in Erwartung eines Krimis, lese ich 95% des Buches inklusive zwei Todesfällen, beide auf unnatürliche Weise geschehen. Aber keiner fragt so richtig und impertinent – wie ich es bei einem Krimi erwarte – nach Täter oder Motiv. Und Trixi, die laut Verlagswerbung "Jagd auf einen Mörder macht" geht allem Anderen nach, aber den Mörder sucht sie nicht.

Erst kurz vor Schluss zaubert Chistiane Güth den Joker, sprich die Täter, hervor und liefert das Motiv. Völlig aus dem Off kommt das große Showdown, ohne dass jemals eine Spur in diese Richtung führte. Zu spät für mich und sicher auch für andere Freunde spannender Krimi-Literatur. Eingeordnet in die Kategorie „Humor“ würde das Buch sicherlich mehr zufriedene Leser finden.

Zuviel Norderney-Plattituden und Trixi-Gesabbel statt Gänsehaut.