Alle Wege führen nach Morden

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linus63 Avatar

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Die 31-jährige Trixi Gellert genießt das Leben und hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, bis sie von ihrem letzten Arbeitgeber den Auftrag erhält, Recherchen für eine neue Art Reiseführer durchzuführen. Darin soll sie darstellen, auf welche Arten man die ostfriesische Insel Norderney bereisen kann. Doch bei ihrer ersten Anreise findet sie eine Leiche ....

Der Einstieg ins Buch gelingt auch ohne Kenntnis des ersten Bandes mühelos. Die Handlung ist abwechslungsreich und mit vier überaus unterschiedlichen Anreisen und Aufenthalten auf Norderney wirklich originell gestaltet. Ein wenig Nordseeflair, ein wenig Romanze, ein paar Morde und nette Urlaubsbekanntschaften sorgen in Verbindung mit Christiane Güths anschaulichem und lockerem Schreibstil, und immer wieder eingestreuter Situationskomik, für gelungene Unterhaltung. Dazu passend wartet die Autorin mit außergewöhnlichen Figuren auf. Zwar empfinde ich Trixi als oberflächlich und äußerst naiv, und bin nicht wirklich mit ihr warm geworden, doch es hat mir richtig Spaß gemacht, die unterschiedlichen und sehr individuellen Nebendarsteller im Laufe der Handlung immer besser kennen zu lernen, die einen großen Teil zur abwechslungsreichen Geschichte beitragen. Dass darüber die Verbrechen während des Lesens zeitweise in Vergessenheit geraten, und sich am Ende eher zufällig aufklären, würde gar nicht weiter stören, wenn das Buch nicht als Kriminalroman verkauft würde.

Anhänger spannender Krimis kommen in diesem Buch nicht auf ihre Kosten. Wer jedoch einen abwechslungsreichen, heiteren und unterhaltsamen Frauenroman mit ein paar Leichen mag, liegt mit "Alle Wege führen nach Morden" genau richtig.