Kein Krimi, aber eine nette Komödie

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Zum Inhalt: Trixi Gellert, Lebenskünstlerin und Arbeit absolut abgeneigt, kommt durch einen Schwindel ganz unabsichtlich zu einer festen Anstellung bei einem Verlag für Reiseführer. Die dadurch anstehenden Dienstreisen führen zu der Verwicklung in eine Mordserie auf Norderney.

Zum Cover: Zwar ergibt sich durch die Möwe und den Leuchtturm ein Bezug zur Nordsee, das Wort "Kriminalroman" halte ich jedoch für gänzlich unangebracht.

Mein Eindruck: Bisweilen überdreht und manchmal urkomisch, aber keinesfalls spannend ist "Alle Wege führen nach Morden". Aus diesem Grund wird jeder Lesende enttäuscht sein, der bei dem Titel und der Covergestaltung damit rechnet, dass es um die Lösung eines Kriminalfalls geht. Leichen pflastern zwar den Weg der Trixi Gellert, die Gründe für das Ableben werden geklärt und der/die Täter/in ermittelt, aber das passiert mehr zufällig und nebenbei. Hauptsächlich kann man sich bei diesem Buch entspannt zurücklehnen und amüsieren: Über eine Hauptperson, die sich mit dreißig Jahren immer noch höchst kindisch dagegen sträubt, ihr Leben ernsthaft in die Hand zu nehmen und eine Arbeit sorgfältig abzuliefern. Glücklicherweise wird Trixi von einer Schar kluger und patenter Nebenfiguren begleitet, welche sie aus den mannigfaltigen Fettnäpfchen ziehen, in die die Dame mit Schwung hineinspringt. Christiane Güth besitzt ein besonderes Talent, absurde und doch fast glaubhafte zwischenmenschliche Begegnungen jedweder Art zu schildern. Das Ende gerät zwar etwas überhitzt, macht aber Spaß - wie einiges in diesem Roman.

Fazit: Eine Komödie mit ein paar Toten, 3 Sterne