Krimi? Nicht wirklich...

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Christiane Güths „Alle Wege führen nach Morden“ ist alles andere als ein typischer Kriminalroman, auch wenn das Cover es nahe legen würde.
Trixi Gellert lebt ihr Leben eher unkonventionell. Ihr Studium hat sie abgebrochen und schlägt sich mehr oder weniger gut mit Nebenjobs durch ihr Leben. Allerdings schmeißt ihre Schwester sei aus der gemeinsamen Wohnung und der Ernst des Lebens beginnt. Als sie bei ihrem Verlagsschef, für den sie eigentlich auch nur zeitweise arbeiten wollte, eine Idee für einen Reiseführer ihrer 15jährigen Nichte Rahel einreicht ist es endgültig vorbei mit dem süßen Leben. Trixi soll einen Reiseführer über die Insel Norderney schreiben, der verschiedene Perspektiven berücksichtigt. Zur Recherche soll sie vier verschiedene Kurzurlaub auf der Insel machen. Schon bie ihrem ersten Besuch beginnt das Chaos: Trixi findet eine Leiche, der Hoteliersohn verliebt sich Hals über Kopf in sie und ihr Liebesleben wird damit komplett auf den Kopf gestellt.
Wie gesagt, das Cover erweckt den Eindruck, dass es sich um einen Kriminalroman handelt. Für mich spielt aber der Todesfall nur eine untergeordnete Rolle im Buch. Viel wichtiger erscheinen Trixis Probleme mit der Arbeit, der Liebe und ihrer Familie und Freunden. Wer also auf der Suche nach einem Krimi ist sollte lieber die Hände davon lassen. Meiner Meinung nach handelt es sich viel mehr um ChickLit für Endzwanziger, die diese Situation noch nachvollziehen können. Allerding muss ich sagen, dass ich auch schon wesentlich bessere „Frauenbücher“ als dieses gelesen haben. Zwar ist auch dieses Werk, wie alle in diesem Genre, sehr „lustig“ geschrieben, aber wirklich lachen musste ich nicht und besonders amüsiert habe ich mich auch nicht. Es klingt einfach alles, wie so oft, zu gewollt und trifft meine Art von Humor gar nicht. Ich muss jedoch zugeben, dass die 312 Seiten sehr flüssig und schnell zu lesen waren, wirklich gelangweilt habe ich mich auch nicht. Ich wurde für einige Stunden ganz gut unterhalten, allerdings vollkommen anders als erwartet, eigentlich hatte ich mich nämlich auf einen schönen Krimi gefreut, da ich zur Zeit bedingt durch einen Gewinn (über den ich mich sehr gefreut habe ;)) sehr viel ChickLit gelesen habe und eher mal wieder was anderes in die Finger kriegen wollte.
Und noch etwas habe ich zu kritisieren: Auf dem Cover müsste eine Mühle und kein Leuchtturm sein, so macht das ganze wenig Sinn.
Ich vergebe 2 Sterne. Die Grundidee gefällt mir zwar sehr gut, aber da weder der eine noch der andere Ansatz konsequent verfolgt wurde war die ganze Geschichte etwas seicht. Wer einen Krimi sucht kann getrost die Hände von diesem Werk lassen.