Alles eine Frage von Zeit?

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Die Autorin Teresa Bücker war mir bislang noch nicht bekannt, doch der Klappentext und die Leseprobe haben mich ob des Themas neugierig gemacht.

Mit dem Buch Alle Zeit versucht die Autorin die wichtigsten Frage unserer Gesellschaft zu klären: Warum haben wir keine Zeit? Wie gehen wir mit unserer Zeit um? Warum können sich immer weniger Menschen am gesellschaftlichen Leben beteiligen? Warum können wir uns nicht ausreichend um Kinder und Angehörigen kümmern? Was passiert mit unserem politischen System?

Besonders gut fand ich, die neue Sicht auf Erwerbsarbeit und Care-Arbeit, was patriarchale Ausbeutung bedeutet, wie die Verteilungsungerechtigkeit von Zeit vonstatten geht und was die Ursachen dafür sind.
Für mich war das Buch sehr erkenntnisreich und es hat mit ein verändertes Verständnis dafür gegeben, was uns von einer besseren, gerechteren, inklusiven und sozialen Gesellschaft trennt.

Quintessenz ist, dass Zeit unfassbar politisch ist und dass nur radikales Umdenken zu einer Lösung des Zeitproblems ist. Hierfür sieht die Autorin hauptsächlich die Politik in der Verantwortung. Zudem müssen alle gesellschaftlichen Gruppen mit in die Diskussion einbezogen werden, damit die männerdominierenden Regelungen aufgebrochen werden können.

Das Buch liefert sehr viele Fakten und Zahlen, die zu einem besseren Verständnis beitragen, optimal wäre es gewesen, diese in Grafiken zusammenzufassen.

Insgesamt finde ich das Buch sehr wichtig und lesenswert.