Informativ und aufrüttelnd

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emily1997 Avatar

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Die bekannte Journalistin Teresa Bücker widmet sich in Ihrem ersten Buch einem großen Thema: der Zeit. Dabei stehen vor allem Fragen wie "Wieso haben wir gefühlt immer viel zu wenig Zeit", "Für was wenden wir viel Zeit auf?" oder "Ist Zeit ein Luxus?" im Fokus. Bücker sieht Zeit vor allem eins: als Ressource und Instrument der Macht und macht in ihrem Erstlingswerk konkrete Vorschläge, wie eventuelle Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten in Bezug auf Zeit ausgeglichen werden können.

Vor allem bekannt durch die Kolumne im SZ-Magazin, in welcher sie sich immer wieder feministischen Themen und vor allem der Care-Arbeit widmet, schafft Bücker mit diesem Buch den Absprung in die Welt des Buches. Anfangs war ich skeptisch, ob ein Thema das doch umfangreiche Buch füllen kann, ohne zu langweilen. Nach der Lektüre muss ich sagen: definitiv ja. In klugen Kapiteln widmet sich die Autorin in gewohnt eingängigem Schreibstil verschiedenen Aspekten der Zeiteinteilung, also zum Beispiel Arbeitszeit, Zeit für sich und ihrem fast schon Paradethema Zeit mit Kindern oder Care-Arbeit. Wie erwartet nimmt diese Thematik einen großen Teil des Buches ein, wodurch einige Themenfeldern für meinen Geschmack noch zu wenig Raum einnehmen, vor allem die Frage nach konkreten Lösungen. Die Ansätze sind aber klar erkennbar und machen das Buch zu einem spannenden, wenn auch umfangreichen Werk zu einem aktuellen Thema unserer Zeit.

Eine klare Kauf- und Leseempfehlung für jeden, der sich mehr mit dem Thema Zeit und deren Verteilung unter einem feministischen Gesichtspunkt auseinander setzen möchte.