auf "alle_zeit" von teresa bücker war ich wirklich gespannt, denn es geht um einen der wichtigsten diskurse unserer gegenwart: unsere zeitkultur. ich kenne bücker und weiß, dass sie auch komplexe sachverhalte in verschiedene und verständliche formate bringen kann. das zeigt sie auch in diesem sachbuch, das - so sollte vielleicht direkt gesagt werden - weniger populär geschrieben ist, als man vielleicht annehmen würde. bücker setzt sich intensiv mit verschiedenen facetten unserer gesellschactlichen zeitökonomie auseinander und belegt ihre Argumente anschaulich und quellenreich. ich konnte ihr sehr gut folgen und hatte insgesamt wirklich das gefühl, viel mitzunehmen, viele gedanken angestoßen zu bekommen oder mir buchstäblich die zeit für etwas gutes und wichtiges zu nehmen. einzig die covergestaltung sagt mir nach der lektüre weniger zu, als noch vor dem lesen: ich finde hier hätte durchaus noch ein marker hingehört, dass es sich um eine anspruchsvolle auseinandersetzung mit einem wichtigen thema handelt, diese questellung des titels und die farbe nimmt dem buch aus ästhetischer perspektive etwas von seiner ernsthaftigkeit und relevanz, finde ich.