Architekt - das war einmal ein Männerberuf. Wenn eine Frau Ambitionen in diesem Bereich hatte, musste sie sich auf Widerstand gefasst machen. Kommt dann noch die DDR als Schauplatz dazu, erinnert der Leser natürlich sofort Franziska Linkerhand von Brigitte Reimann. Diese literarische Klasse erreicht dieser Roman dann doch nicht, aber eine anregende und unterhaltsame Lektüre dürfte dieses Buch doch abgeben. Ein sorgfältigeres Lektorat hingegen täte den meisten Manuskripten heute gut: im Vorwort sollte die korrekte Schreibweise von Brechts Vornamen verwendet werden, und solche Modernismen wie das Verb ‚nerven‘ sind in einem Text, der in den 30er Jahren spielt, eher befremdlich.