Ein Leben

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gabriele 60 Avatar

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Ilse, Jahrgang 1922, wuchs als Kind geschiedener Eltern in Thüringen auf. Obwohl sie bei der Mutter lebte, liebte sie ihren Vater, der sie oft mit in seine Baufirma nahm und in ihr den Wunsch aufkommen ließ, Architektur zu studieren. Auch wenn es ihr die politischen Ereignisse nicht leicht machten, realisierte ihren Wunsch.

Im ersten Teil des Buches wechseln die Kapitel zwischen Ilses Jugend und dem Beginn der DDR. Schon hier fielen mir die vielen Nebenschauplätze auf. Sicher ist es interessant zu lesen, welche Hürden das Leben Ilse in den Weg legte, doch die Vielzahl führte mich zu oft vom eigentlichen Thema weg.

Im zweiten Teil beschreiben die Autoren, wie sie sich den Bau der Ostberliner Prachtstraße Anfang der sechziger Jahre vorstellen. Einige Abschnitte lassen sich gut lesen, aber auch hier sind so viele Nebenschauplätze eingearbeitet, dass mir die Geschichte wie ein Rundumschlag vorkommt. Die kürzeren Abschnitten zum Schluss des Buches runden die Story allerdings gut ab und gefielen mir besser als die weitschweifigen Erzählungsstränge.

Sicher ist jedes Leben voll gepackt mit vielen verschiedenen Erlebnissen – guten und schlechten. So war es wohl auch im Leben der Mutter des Autors. Denn sie soll das Vorbild für diesen Roman gewesen sein. Als Biografie hätte ich diese Anhäufung von Ereignissen sicherlich gerne gelesen. Doch für einen Roman war mir das Buch viel zu voll gepackt.