Leider nicht sehr überzeugend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
bookishgirljana Avatar

Von

Der Roman "Allee unserer Träume" des Schriftstellerpaares Ulrike Gerold und Wolfram Hänel ist am 25. Januar 2019 im Ullstein Verlag erschienen. Das Taschenbuch umfasst 554 Seiten.

Ilse, die Tochter eines Architekten in Mühlhausen hat den Traum, in die Fußstapfen ihres Vater zu treten. Als sie sich diesen erfüllt, wächst in ihr der Wunsch, an dem Bau der Karl-Marx-Allee mitzuwirken und die Gebäude für die Arbeiter zu entwerfen. Sie nimmt an einem Wettbewerb teil und hat Glück, als ihre Pläne tatsächlich angenommen werden.
Fortan versucht sie sich als einzige Frau in der Gruppe zu beweisen und konkurriert dabei mit ihrem Mann Helmut.

Das Cover hat mein Interesse geweckt, da mich der Titel angesprochen hat, der passend zum Hintergrund und Inhalt gewählt wurde. Die weibliche Person auf dem Cover strahlt eine gewisse Attraktivität aus, sodass ich sie mir gut als Ilse vorstellen konnte.

Erzählt wird Ilses Geschichte zur Zeit der Nachkriegsjahre und zum Ende hin nach dem Mauerfall. Jedoch gibt es viele Rückblicke, die zur Zeit ihrer Kindheit in den 30er Jahren einzuordnen sind, sowie Einblicke in das Geschehen des Zweiten Weltkrieges.
Der ständige Wechsel hat mich nicht gestört, im Gegenteil, er hat dafür gesorgt, Ilses Familiengeschichte besser zu verstehen und die vorherrschenden Begebenheiten.
Dennoch wurde ich leider mit dem Roman nicht wirklich warm. Zum Einen lag dies an der Vielzahl der auftretenden Charaktere und der Fülle an unwichtigen Informationen, zum Anderen daran, dass ich keine Bindung zu Ilse aufbauen und mir keinen Reim aus Helmut machen konnte.
Daher kamen keine Emotionen bei mir an und ich konnte die Euphorie, die Ilse im Buch besaß nicht nachempfinden.
Sehr verwirrt hat mich zudem die Beschreibung des Klappentextes... Nachdem ich das Buch gelesen habe, bin ich der Meinung, dass diese in einigen Punkten nicht mit dem Inhalt übereinstimmt. Zum Beispiel hat mir im Roman ihre kämpferische Seite gefehlt, die hier versprochen wurde.

Da es zum Ende hin dann doch noch einige Passagen gab, die mich berührt haben und der angenehme Schreibstil der Autoren dazu geführt hat, dass es sich wenigstens gut lesen ließ, vergebe ich an dieser Stelle 3 Sterne für den Roman, den man lesen kann, aber nicht unbedingt lesen muss.