Eine junge Architektin in der Berliner Nachkriegszeit

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kleinerdrache Avatar

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„Allee unserer Träume“ ist der neue Roman des Autorenduos Ulrike Gerold und Wolfram Hänel, erschienen Ende Januar 2019 im Ullstein Verlag. Der Klappentext des Buches hat mich sofort angesprochen. Die junge Architektin Ilse kommt in den Nachkriegsjahren nach Berlin mit der Vision dort beim Wiederaufbau zu helfen und Lebensraum für alle zu schaffen. Doch obwohl es ihre Pläne sind die für den Bau der Arbeiterpaläste in der Karl-Marx-Allee in Ostberlin auserwählt werden, muss sie für ihren Traum kämpfen. Nicht nur gegen die Vorurteile dieser Zeit, in denen arbeitende Frauen noch lange keine Selbstverständlichkeit waren, sondern auch gegen ihren eigenen Ehemann.
Die Geschichte ist in zwei Erzählstränge aufgeteilt in denen der Leser nicht zur am Leben der Protagonistin in der Gegenwart teilnimmt, sondern auch Eindrücke aus der Vergangenheit mitbekommt. Beide werden sehr flüssig miteinander verwoben und machen es dem Leser leicht in die Geschichte einzutauchen und der Erzählung zu folgen. Die einzelnen Charaktere sind gut herausgearbeitet und werden lebendig dargestellt. Die Autoren schaffen es den Spannungsbogen über weite Teile des Romans aufrecht zu erhalten. Leider fand ich nicht, dass die Stimmung in Berlin zur Nachkriegszeit besonders gut rübergebracht wird. Außerdem gab es einige Zeiten in Ilses Leben die für mich unlogisch, beziehungsweise unerklärt waren. Auch das jedes Kapitel mit einer Vorausschau beginnt hat mich nicht überzeugen könne.
Trotz einiger kleiner Kritikpunkte hat mich der Roman „Allee unserer Träume“ sehr gut unterhalten. Die Protagonistin war mir von Anfang an sympathisch und zusammen mit dem sehr unterhaltsamen Schreibstil hat dies dazu beigetragen, dass ich dieses Buch innerhalb weniger Stunden ausgelesen habe.