Haben die Autoren ihr Skript im Buch vergessen?

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signalhill Avatar

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"Allee unserer Träume" von Ulrike Gerold und Wolfram Hänel ist ein Buch, bei dem man gern mal ein Kapitel überblättern kann. Bei der Leseprobe ist mir das nicht aufgefallen, doch man stellt schnell fest, dass die Kapitel jeweils mit einer Zusammenfassung beginnen. Welchen Grund hat man nun, das Kapitel noch zu lesen. Die Zusammenfassungen klingen außerdem so, als hätten die Autoren hier geplant und dann ihre Planung für das jeweilige Kapitel eingearbeitet.

Zum Inhalt: Die Nachkriegszeit ist eine gute Zeit für Architekten, aber nicht für Frauen. Daher hat Ilse kaum eine Chance, als Frau und Architektin berühmt zu werden, und als sie beim Aufbau der Stadt Berlin ihre Pläne einreicht, gibt ihr Ehemann sie als die Seinen aus. In schweren Zeiten kämpft Ilse um ihr Recht als Frau ebenso wie um Gerechtigkeit allgemein.

"Allee unserer Träume" ist ein netter Roman, der allerdings mit einigen Längen kämpft und dem Leser leider zuviel vorwegnimmt. Das Setting ist gut gewählt und bringt mich in eine Zeit, die mich sehr interessiert. Ebenso ist der Schreibstil gut, und das Cover gefällt mir auch sehr. Dass man hier Fakten in Fiktion umwandelt, ist eine Schwäche des Buches. Da wäre es mir lieber gewesen, man hätte auch eine fiktive Allee gewählt.

Fazit: Dieses Buch kann man lesen, muss man aber nicht. Ein netter Zeitvertreib ist es allemal.