Starke Frau

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spreeperl Avatar

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Ilse wächst als Scheidungskind in den dreißiger Jahren auf. Ihr Vater ist Architekt, Ilse vergöttert ihn und verbringt viel Zeit in seinem Büro. Dort wird sie früh mit Architektur bekannt gemacht. Daraus folgt natürlich der Wunsch selbst Architektin zu werden. Nun war das zu damaliger Zeit aber eher ungewöhnlich. Aber Ilse erhält einen Studienplatz und verfolgt ihren Plan. Den Krieg übersteht ihre Familie. Und dann verschlägt es Ilse erst einmal in den Westsektor. Als es eine Ausschreibung für den Bau der Stalin Allee gibt, bewirbt sich Ilse. Ihr Vater ist schwer krank, aber unter seinem Namen reicht sie die Unterlagen ein. Und tatsächlich darf sie an der Planung und Umsetzung teilhaben.
Natürlich ist die Geschichte nicht so einfach. Da ist ihre Vergangenheit. Sie hat den Namen ihrer Schwester angenommen und ihr Schwager ist mit im Planungsstab. Er deckt sie und als Ehepaar agieren sie jetzt gemeinsam.

Das Buch ist sehr komplex. Um die Geschichte des Baus wird viel mehr erzählt. Was gab es für Probleme nach dem Krieg. Noch immer gibt es Menschen, die die Ideologien des Nazi Regimes gut fanden und wieder haben möchten. Auf der anderen Seite die Sozialisten, die aber auch fanatisch handeln. Noch ist die Mauer durchlässig, aber so einfach kommt man nicht von einer Seite zur anderen.
Außerdem wird die Stellung der Frau behandelt. Zur damaligen Zeit sollte sie zu Hause am Herd stehen. Das spürt auch Ilse immer wieder.
Ich fand die Zeitwechsel gut gemacht. Wenn in den 50 Jahren Ilse eine Erinnerung hat, geht das nächste Kapitel zurück zu dieser Zeit. Über den Kapiteln steht aber eine Jahreszahl, sodass man den Überblick behält.