Zeitgeschichtliches Kolorit

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Prolog: Thüringen, 1932, die Protagonisten werden eingeführt, der Rahmen der Handlung gezeigt. Ilse, ein Mädchen, dessen Traum es ist Architektin zu werden. Ihr Vater, der Architekt ist, der Großvater, der eine Tischlerei führt, die Mutter, die vom Vater geschieden ist (sehr unüblich zu dieser Zeit!) und die Schwester Marga, die wie ein flatternder Schmetterling dargestellt wird.
Die eigentliche Handlung spielt dann im Nachkriegsberlin - Ilse, inzwischen Archichtektin, reicht ihre sorgsam ausgearbeiteten Entwürfe für den Bau der Stalin-Allee - der zukünftigen Prachtstraße Ost-Berlins, der Hauptstadt der DDR - ein. Sie möchte Erfolg haben in einer von Männern dominierten Welt.

Eigentlich hörte sich die Handlung für mich in der Leseprobe sehr spannend an, gerade da ich Romane mit zeitgeschichtlichem Hintergrund mag.

Leider haben sich meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und liest sich gut. Jedoch ist die Handlung für mich zum zum Teil zu sprunghaft. Die einzelnen Kapitel spielen immer in einer anderen Zeit, eine kurze Inhaltsangabe ist vorangestellt. Der Handlungsablauf wird dadurch zerrissen. Auch erscheinen mir manche Situationen arg an den Haaren herbeigezogen (Ilse trifft ausgerechnet bei der Vorstellung ihrer Baupläne ihren totgeglaubten Ex-Schwager), ich konnte mich nicht wirklich mit einer der Hauptfiguren identifzieren, Ilse blieb mir fremd. Durch all dies hat sich das Buch für mich nicht wie ich erwartet hatte leicht und schnell gelesen, sondern zog sich manchmal sehr in die Länge.

Von mir daher nur 3 von 5 Lesesternen.