Allein auf dem Meer

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Eigentlich ein wunderschöner Tag. Das perfekte Wetter für eine Challenge mit der Jacht. Doch plötzlich schlägt das Wetter um. Ein unerbittlicher Sturm zieht auf und die Jacht steht kurz vor dem Untergang. Dem 15 jährigen, englischen Jungen Bill, gelingt es nur knapp, sich mit ein paar Konserven in das Beiboot zu retten, bevor die Jacht kentert. Drei Tage schippert er allein auf dem offenen Ozean, kämpf unermüdlich gegen die beißende Sonne, das unergründliche weite Nichts (Meer) und um das Überleben. Dann plötzlich findet er Aya, eine weitere Schiffbrüchige, bewusstlos auf dem Wasser treiben. Er rettet das junge Berbermädchen und es beginnt eine Abenteuerreise, die die beiden an ihre Grenzen und weit darüber hinaus bringen wird. "Wir waren nicht mehr die Herren des Meers. Wir waren verlorene Kinder in einem Boot".
In diesem überaus packenden Roman, der den Leser bereits auf den ersten Seiten mitten ins Geschehen mitnimmt, geht es neben dem zentralen Thema, des Überlebenskampfes, um das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen und Sprachen, um Hoffnung, um Vertrauen aber auch Misstrauen, um Zusammenhalt und schließlich auch um Verbundenheit.
Es wird aus der Ich- Perspektive (Bill) erzählt, was es dem Leser ermöglicht, sich in die Protagonisten, und somit auch in deren (Not)Lage auf dem Boot, zu versetzen. Die Geschichte der beiden Jugendlichen wird einzig durch die, von Aya erzählten Geschichten, die denen aus Tausend und einer Nacht ähneln, kurzzeitig unterbrochen. Zusammen ergeben sie aber eine Symbiose und wirken mehr und mehr miteinander verwoben.
Die sehr dramatischen und detaillierten Beschreibungen der Szenerien, geht es doch um blanke Überleben, sind teils sehr gewaltsam und schonungslos erzählt, was ich für die Altersangabe ab 11 Jahren zu brutal empfinde. Der Schreibstil ist sehr komplex und hat teilweise etwas Poetisches, was ihn dadurch manchmal schwerer verständlich macht. Das Buchcover erzählt die Geschichte in nur einem Bild und ist somit ansprechend und perfekt gestaltet und hält was es verspricht. Eine Leseempfehlung gibt es für Jugendliche ab 14/16 Jahren auf jeden Fall. Eine sehr lebhafte, spannende und mitreißende Geschichte über und für Jugendliche, mit realistischen Beschreibungen und Darstellungen, sowie realen Orten und Gegebenheiten, mit einem unerwarteten Ende. "Es gab keinen Kiel und wir hatten nur ein behelfsmäßiges Ruder und ein einziges Segel. Alles war denkbar einfach und unser Schicksal lag in den Händen des Windes. Aber es funktionierte".