Eine verhängnisvolle Party

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Matt Pines Leben gerät in Trümmern als er von der FBI Ermittlerin Sarah Keller erfährt, dass seine Familie während ihres Urlaubs in Mexiko ums Leben gekommen ist. Die örtlichen Ermittlern gehen von einem tragischen Unfall aus, doch das FBI ist sich dessen nicht sicher, denn alles könnte auch mit Matts älterem Bruder Danny zusammenhängen, der seit sieben Jahren im Gefängnis sitzt. Danny wurde zu einer lebenslangen Haft verurteilt, weil er seine Jugendfreundin umgebracht haben soll, doch Dannys Familie hat stets an seine Unschuld geglaubt und eng mit zwei True-Crime-Filmemachern zusammengearbeitet, um seine Unschuld eine Tages beweisen zu können. Ist Matts Familie dem wahren Mörder näher gekommen und mussten sie deswegen sterben? Matt ist fest entschlossen, das Rätsel zu lösen, auch wenn er sich dabei selbst in Gefahr bringt.

Allein gegen die Lüge von Alex Finlay ist ein atmosphärischer Thriller mit vielen Perspektiven, Orten und Zeitebenen, die ein umfassendes Konstrukt erstellen und zum Miträtseln animieren. Finlays Schreibstil ist fesselnd und trotz aller Tragödien, gibt es auch Szenen, die einen das Herz erwärmen. Die Auflösung konnte mich nicht überraschen, dennoch gefiel mir das Konstrukt, das zu dieser Lösung führte sehr gut.

Besonders gut gefallen hat mir auch, dass sämtliche Perspektiven auf ihre Weise sympathisch waren. Bis auf Tommy, den Jüngsten der Familie Pine, dürfen wir jede Perspektive der sechsköpfigen Familie einnehmen und obwohl die Konstellation auch ihre Ecken und Kanten hat, hat jeder Charakter sympathische Eigenschaften, weswegen ich mit ihnen mitfühlen konnte. Neben der Familie Pine, können wir außerdem Sarah Keller, die FBI-Ermittlerin, besser kennenlernen und mit ihr die Ermittlungen rund um den Fall. Außerdem erhalten wir Regieausschnitte aus der True-Crime-Doku „A Violent Nature“ die Dannys Unschuld beweisen wollte.

Als Leser kann man zwar schnell eine Ahnung bekommen, in welche Richtung die Geschichte gehen wird, dennoch hat mir die Umsetzung sehr gut gefallen und vor allem gegen Ende hat das Buch nochmal ordentlich an Spannung und Tempo zugenommen. Lediglich im Mittelteil hatte ich etwas das Gefühl, dass die Story nicht vorankommt, dennoch war Allein gegen die Lüge ein toller Thriller zum Jahresabschluss.