Erst in der zweiten Hälfte überzeugend

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Buchmeinung zu Alex Finlay – »Allein gegen die Lüge«

»Allein gegen die Lüge« ist ein Kriminalroman von Alex Finlay, der 2025 bei Goldmann in der Übersetzung von Leo Strohm erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet »Every Last Fear« und ist 2021 erschienen.

Zum Autor:
Alex Finlay hat Spannungsromane geschaffen, die in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt wurden. Der Autor schreibt unter einem Pseudonym und ist ein prominenter Anwalt in Washington, D.C., der Klienten in über vierzig Fällen vor dem Obersten Gerichtshof der USA vertreten hat.

Klappentext:
Die Nachricht trifft Matt Pine wie ein Schock: Bei einem Urlaub in Mexiko kam fast seine gesamte Familie ums Leben. Die örtliche Polizei behauptet, es sei ein Unfall gewesen, doch das FBI bezweifelt das. Allerdings wollen sie Matt den Grund für ihre Skepsis nicht verraten. Das Drama rückt Matts Familie erneut ins Rampenlicht der Medien. Vor sieben Jahren war sein älterer Bruder Danny wegen Mordes an seiner Highschool-Freundin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Danny hatte stets seine Unschuld beteuert, und eine große True-Crime-Doku nährte den Verdacht, er könnte zu Unrecht im Gefängnis sitzen. Nun scheint es eine Verbindung zwischen dem rätselhaften Tod seiner Familie und Dannys Fall zu geben, und Matt ist entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. Selbst wenn er dafür sein eigenes Leben aufs Spiel setzen muss ...

Meine Meinung:
Dieses Buch wechselt permanent zwischen zwei Zeitebenen, der Gegenwart und der Vergangenheit. Meist ist damit die Zeit von vor sieben Jahren gemeint, als Matts Bruder Danny den Mord an seiner Highschoolliebe gestanden hat. Der Leser erfährt mehr und mehr Einzelheiten aus dieser Zeit, aber auch zur Familiengeschichte. Matts Vater Evan glaubt an einen anderen Täter. Zudem ist er in den Fokus des FBI gekommen. Agentin Keller hofft ihn als Zeugen für ein Geldwäscheverfahren gewinnen zu können. Die Handlung wird aus mehreren Perspektiven als jeweiliger Ich-Erzähler gestaltet. Die Handlung ist komplex und mehrere Nebenhandlungen tragen ihren Teil dazu bei. Eine Crimedoku bringt Ausschnitte aus Verhören und Informationen über Menschen, die unschuldig schwere Vergehen gestanden haben. Man merkt, welch hoher Druck auch auf den Ermittlern lastet.
Die FBI-Agentin Keller wirkt kompetent, hartnäckig und sympathisch. Matt scheint zu Beginn eher desinteressiert an den Ermittlungen zu sein, auch weil er seinen Bruder für schuldig hält. Die Geschichte entwickelt sich eher langsam und Tempo und Spannung waren moderat. Erst im weiteren Verlauf fühlte ich mich gut unterhalten, aber halt erst nach der Hälfte. Nach einigen überraschenden Wendungen ist der Fall am Ende vollständig aufgeklärt und der Autor gönnt den verbliebenen Protagonisten noch ein Happy End.

Fazit:
Die zweite Hälfte hat mit gut gefallen, aber die erste Hälfte konnte mich nicht überzeugen. Deshalb bewerte ich den Titel mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).