Eine Senioren-WG?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lerchie Avatar

Von

Sechs Monate sollte sie ihre Eigentumswohnung nicht nutzen können. Komplettsanierung wegen Hausschwamm. Wo sollte sie solange hin? Auf dem Weg zur Arbeit ging ihr dies nicht aus dem Kopf. Und dann traf sie Phlip, eine alten Freund aus Studententagen, der nach dem Studium für Ärzte ohne Grenzen nach Mali gegangen war. Und nun war er wieder zurück. Und sie erzählte ihm ihr Problem mit der Wohnung. Philip bot ihr gleich an zu ihm zu ziehen. Es sei eine WG und ein Zimmer sei noch frei. Ihn schicke der Himmel, meinte sie. Was für ein Zufall!
Philip hatte gleich gemerkt, dass bei Ricarda das reinste Chao herrschte, als sie ihm das mit der Wohnung erzählte und gleich weiter, wo sie evtl. unterkommen könnte – oder auch nicht. Er war gerade aus Mali zurück, hatte sich eigentlich um seine Mutter kümmern wollen, aber die war kurz vorher gestorben. Er hatte geistesgegenwärtig reagiert, als Ricarda von ihren Problemen sprach. Doch ein Haken war da noch: Die WG war erst in dem Moment gegründet worden, als er Ricarda einlud, bei ihm zu wohnen! Und jetzt brauchte er erst mal ein paar Mitbewohner.
Harry wohnte in einer kleinen Einliegerwohnung bei seiner Tochter und er hatte sofort zugesagt, als Philip ihn wegen der WG fragte. Hauptsache raus hier, denn inzwischen hampelte der neue Lover seiner Tochter auch hier rum.
Während Ricarda mit Philip telefonierte hatte sie das Service zerdeppert. Sie hatte die, für sie eigentlich zu große, Wohnung schon länger vermieten wollen, aber nie die Zeit dafür gefunden. Sie mochte auch die anderen Mitbewohner der WG, doch entscheidend war Philip gewesen. Als Herbert, ihr Mann, an Krebs gestorben war, schickte er einen Kranz. Sie aßen im Brauhaus als sie nach ihren Mitbewohnern fragte. Er druckste herum, wollte sie noch nicht vorstellen. Vielleicht musste er erst diese fragen, ob sie genehm sei. Dann trafen sie sich in einem Café, ein zusammengewürfelter Haufen. Um zu sehen, ob sie auch zusammenpassen würden, waren sie an zwei Wochenenden an die Nordsee gefahren und dann hatte Ricarda entschieden, komplett in die WG zu ziehen.
Eckart ließ sich gerade den Grabstein seiner Frau auf die Schubkarre laden, als Ricarda wegen seines Services anrief. Doch er hatte es nicht mehr. Inzwischen hob der Gärtner den Stein in den Kofferraum von Eckarts Wagen. Sein Haus hatte er verkauft, Christoph, sein Sohn wollte nach Neuseeland auswandern. In drei Stunden würde er fliegen.
Uschi war von ihrem Chef sie in die Altersteilzeit gedrängt worden. Deshalb hatte sie nach einer kleineren günstigeren Wohnung gesucht. Und so war das Angebot der WG gerade richtig gekommen. Zum Glück hatte Uschi noch ihr Service, wie Ricarda telefonisch erfuhr.
Eckart begleitete seinen Sohn Christoph zum Düsseldorfer Flughafen. Christoph hatte im zugeredet bezüglich der WG. Und nun wanderte er nach Neuseeland aus.
Seit vier Jahren bot Ricarda in der Blindenwerkstatt einmal in der Woche eine Sprechstunde an. Sie machte dies in drei Behinderteneinrichtungen. Die Freundin des blinden Jungen war nach München gezogen. Und Ricarda erzählte ihm wie es dazu gekommen war, dass sie ab dem nächsten Tag in einer WG wohnen würde.
Die Buchbeschreibung: Ein herrlich skurriler, anrührender Roman über fünf Anfang Sechzig-jährige, die ihrem Leben noch einmal einen neuen Dreh geben wollen. Sie heißen Ricarda, Philip, Uschi, Harry und Eckart. Sie sind allesamt Anfang bis Mitte sechzig, haben keine Lust alleine zu leben und gründen eine WG.
Philip war über dreißig Jahre Arzt in Afrika, sein alter Studienfreund Harry fährt immer noch Taxi, Ricarda hat Probleme mit ihrer Tochter, Uschi verkauft Wurst und gute Sprüche, und Eckart hat den Grabstein seiner Frau dabei. Mit all ihren Macken, Hoffnungen und dem Kopf voller Pläne raufen sie sich zusammen. Doch dann hat ausgerechnet die flotte Uschi einen Schlaganfall. Mitten in der WG ein Pflegefall? Jetzt, wo der Spaß am dritten Lebensabschnitt gerade losging? Vorbei die weinseligen Doppelkopfrunden, fortan heißt es Teamgeist, Diszip-lin und vor allem: Nicht den Humor verlieren. Wunden reißen auf, Ideale zerplatzen, echte Freundschaften wachsen. Und mittendrin werden Ricarda und Philip mit voller Wucht von lang vergessenen Gefühlen getroffen ...
Die Leseprobe ließ sich leicht und flüssig lesen. Und sie hörte sich herrlich interessant an. Ich würde sehr gerne wissen, wie es mit den Senioren weitergeht, denn ich bin richtig neugierig geworden. Über einen Buchgewinn würde ich mich sehr freuen.