Allein war gestern

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gelinde Avatar

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Alleine war gestern, von Beatrice Meier

Cover:
Zuerst habe ich mich gefragt was das Cover mit dem Buch zu tun hat.
Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, hier meine Antwort: Alle sind unterschiedlich und passen doch zusammen.

Inhalt:
Fünf Leute um die sechzig und ein dicker Dackel treffen in einer Wohnung aufeinander.
Ricarda, äußerst exakt und planwütig, die gerade dringend eine Bleibe sucht, weil ihre Wohnung für mindestens ein halbes Jahr nicht bewohnbar ist.
Philip, der Arzt (mit Hintergedanken auf Ricarda) der gerade aus Afrika zurückkommt, wo er als Arzt gearbeitet hat und nun die große Wohnung seiner Mutter geerbt hat.
Uschi, die Wurstfachverkäuferin, die gute Seele mit Witz und Weisheit, die aus finanziellen Gründen ein neues Zuhause sucht.
Harry, der Althippie (mit Joint), der immer einen passenden oder auch unpassenden Spruch raushaut.
Eckhart, der Einsame und Stille.

Diese fünf unterschiedlichen Personen treffen aufeinander, mit all ihren Macken, Hoffnungen und Plänen. Und gerade als sie sich zusammengerauft haben schlägt das Schicksal zu.
Ein Schlaganfall macht ein Mitglied der WG zum Pflegefall.

Wird die WG nun zerbrechen?

Meine Meinung:
Beatrice Meier hat hier ein wunderbares Buch geschaffen.
Mit einer Leichtigkeit und viel Humor werden die ersten Schwierigkeiten der WG geschildert und überwunden.
Als das Schicksal dann zuschlägt, kommen auch die tieferen Emotionen und ernsten Themen zur Sprache, Angst, Krankheit und Pflegebedürftigkeit werden angesprochen.
Irgendwie ist alles sehr menschlich und real.
Viele einzelne Beispiele werden aufgegriffen und lassen uns tiefer in mögliche Probleme, aber auch Chancen einer „Alters-WG“ blicken.
Trotz der Betroffenheit im Mittelteil des Buches, bleibt der Spaß beim Lesen aber doch die ganze Zeit erhalten.

Autorin:
Beatrice Meier ist 1969 in Bochum geboren und studierte Literaturübersetzen. Sie war Stipendiatin der Drehbuchwerkstatt München. Für ihr Drehbuch zum Kinofilm „Arbeitsfalle“ erhielt sie 2013 einen Drehbuchpreis.
„Alleine war gestern“ ist ihr erster Roman, er wurde verfilmt und ist im Frühjahr 2015 in der ARD gezeigt worden.

Mein Fazit:
Ein absolut gelungenes Buch über eine „Alters WG“, das mich tief bewegt hat, bei dem der Witz und die Ironie aber auch nicht zu kurz kamen. Von mir 4,5Sterne (für das fast zu wunderbare Happy End ziehe ich einen halben Stern ab), die ich im Endeffekt dann gerne auf die 5 Sterne aufrunde.