Alleine war gestern

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zitroenchen Avatar

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Das Leben alleine ist schon schwer, aber mit vier anderen und einem Hund in einer WG - das ist schon eine Herausforderung.

Ricarda, 61, Psychotherapeutin und Witwe muß wegen Hausschwamm für sechs Monate aus ihrer Wohnung ausziehen. Tochter Stella ist soeben im Ausland, also keine Hilfe.
Durch Zufall trifft sie ihren Jugendfreund Philip auf der Straße, dieser schlägt ihr vor in seine WG zu ziehen. Philip kommt nach Jahren in Afrika - er arbeitete für Ärzte ohne Grenzen - zurück nach Köln. Seine Mutter ist verstorben. Deren Wohnung wollte er eigentlich verkaufen.
Da es aber noch keine WG gibt, braucht Philip dringend noch andere Mitbewohner:

Harry, Taxifahrer, war schon zu Studienzeiten mit Philip und Ricarda in einer Clique. Lebenslustig, sehr direkt möchte er von seiner Tochter weg, da er deren Neuen nicht mag.

Eckart, Bankangestellter im Vorruhestand. Seine Frau Lotte starb vor Jahren und trotzdem vermisst er sie täglich. Der Sohn zieht nach Neuseeland.

Uschi, Frohnatur, Verkäuferin im Feinkostgeschäft an der Wursttheke. Sie muß in Altersteilzeit.
Natürlich der Dackel Ralf.

Alle fünf plus Hund wagen das Projekt. Man muß sich aneinander gewöhnen, Kompromisse finden (dazu gehört ein Grabstein im WG-Zimmer genauso wie Harzer-Käse im Kühlschrank und Zähne im Bad).
Bis die lustige Idylle durch Uschis Schlaganfall plötzlich sehr ernst wird - was tun?

Senioren-WGs sind ein aktuelles Thema. Und Beatrice Meier hat es mit Witz und Charme geschafft diese Thema zu verpacken. Auch als der Roman ernst wird, fehlt der Witz nicht. Freundschaft, Liebe, all das geht auch mit sechzig plus - vielleicht sogar noch besser als jünger.
Mit vielen Lachern bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Ein gelungenes Debüt der Autorin.

Die Verfilmung habe ich leider verpasst.