Alleine war gestern

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teddy66 Avatar

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Da hat sich Beatrice Meier etwas sehr schönes einfallen lassen: Philip war viele Jahre im Ausland als Arzt tätig und kommt nun zurück in die Heimat, weil seine Mutter schwer erkrankt ist. Leider schafft er es nicht mehr rechtzeitig.
Zufällig trifft er dann in der Stadt seine alte Jugendliebe Ricarda und stellt fest, dass da immer noch Gefühle sind. Weil er sich aber nicht traut ihr seine Gefühle zu gestehen, gründet er kurzerhand eine WG, denn Ricarda muss wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten vorläufig aus ihrer Wohnung raus und sucht nun eine Unterkunft auf Zeit.
Nun werden fünf Menschen, die sich bis dahin gut bis gar nicht kennen zusammengewürfelt: Da ist z.B. Eckart, der sich um die Finanzen von Philips Mutter kümmerte und mit dem Grabstein seiner verstorbenen Frau Lotte ein Zimmer bezieht. Oder Harry, der einzige Raucher der Gemeinschaft, der immer sagt, was er denkt. Und dann gibt es noch Uschi, die von ihrem Chef in Altersteilzeit geschickt wurde - gegen ihren Willen - und nun eine kleinere, günstigere Wohnung sucht.
Und diese müssen sich nun mit all ihren kleinen und großen Macken zusammenraufen. Das allein ist ja schon schwierig genug. Doch dann hat Uschi auch noch einen Schlaganfall und die Gemeinschaft beschließt - wenn auch sehr zögerlich - dass Uschi "zuhause" gepflegt wird. Und jetzt nimmt das Drama seinen Lauf, denn so hatte sich die WG wohl niemand vorgestellt, am allerwenigsten Uschi, die jetzt plötzlich auf Hilfe rund um die Uhr angewiesen ist. An dieser schweren Aufgabe droht die WG zu zerbrechen und jeder muss für sich entscheiden, was er eigentlich will.
Die Autorin hat das langsame Zusammenwachsen der fünf verschiedenen Charaktere, sowie deren eigenen Macken und Erwartungen sehr gut beschrieben, sodass dieses Buch nie langweilig wurde. Schade nur, dass sie dann zu schnell zum Ende kam. So gut und nachvollziehbar alles beschrieben wurde, so schnell fiel dann die Entscheidung, was mit Uschi und der WG wird und was sich daraus ergibt. Auch hier hätte sie ihrem Schreibstil treu bleiben sollen.
Ansonsten kann ich dieses Buch uneingeschränkt weiter empfehlen!!