Einsamkeit war gestern

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Der Roman "Allein war gestern" von Beatrice Meier ist im Kiepenheuer & Witsch Verlag erschienen.
Dieser Roman ist ein Hommage an die Freundschaft im Alter und eine humorvolle Ermahnung, dass es für einen Neuanfang nie zu spät ist. Das gilt auch für Philipp, Ricarda, Uschi, Harry und Eckhard alle um die 60 zig, die eine WG gründen. Von dem Tag an ist das Alleinsein vorbei.
Die Diagnose Schimmelpilz, treibt Ricarda aus der Wohnung und in die Arme ihrer Jungendliebe Philipp. Philipp, der nach 30 zig jährigen Afrika-Aufenthalt nach Deutschland zurückgekehrt ist, ist im Begriff die Wohnung seiner Mutter aufzulösen. Er ändert kurz entschlossen sein Vorhaben und beschließt eine WG zu gründen, um Ricarda näher zu sein. Schnell gesellen sich Uschi, Harry und Eckhard dazu. Mit den neunen Bewohnern, zieht auch das Erbstück Dackel Ralf und der Grabstein von Eckhards Frau ein. Das Herzstück, der WG ist jedoch die lebensfrohe ehemalige Wurstverkäuferin Uschi. Sie schafft es frischen Wind und längst vergessene Zeiten wieder aufleben zu lassen. Doch alles ändert sich, als ausrechnet Uschi einen Schlaganfall erleidet. Als Uschi dann auch noch in ein Altenheim geht und Harry auszieht, droht die WG zu zerbrechen. Was wird nun? Hat das Alter sie doch eingeholt?
Das Buch geht mit den schwierigen Themen wie: Altersarmut, Einsamkeit, Krankheit und Liebe im Alter, sehr humorvoll um. Hilfreich dabei ist auch der flüssige Schreibstil und die lockere Ausdrucksweise. Bereits das Buchcover ist eine Anspielung auf die farbenfrohen Charaktere der WG. Die Schreibweise in der 3 ten Person, lassen es zu unterschiedliche Sichtweisen einfließen zu lassen und den Figuren zusätlich Leben einzuhauchen. Gut gelungen ist auch die Einbinung von Kursiv-Druck und Hervorhebungen. Einige Passagen würden jedoch von etwas mehr Tiefe profitieren. Eine gut unterhaltsame leichte Lektüre, die doch etwas nachdenklich stimmt.