Was wäre wenn?

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duden2211 Avatar

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So stellen wir uns Altwerden vor. Frau Meier schreibt einen Roman über das Thema. Fünf Ü50er ziehen gemeinsam in eine WG. Natürlich spielen am Anfang viele unglaubliche Zufälle eine wichtige Rolle. So hat mich zum Beispiel noch niemand gefragt, ob ich Lust hätte, in eine WG zu ziehen. Aber wie sich die WG findet, liest sich sehr unterhaltsam. Meiner Meinung nach, hätte man durchaus noch detaillierter über das bisherige Leben der Protagonisten erfahren können. Vielleicht wäre dann die eine oder andere Eigenart noch besser zu verstehen gewesen. Jedenfalls ziehen also fünf mehr oder weniger gute Bekannte gemeinsam in die WG. Der einzige „Urbewohner“ der Wohnung ist Dackel Ralf, der sehr sympathisch beschrieben ist und mit dem wohl auch keiner der Bewohner ein ernsthaftes Problem hat. Ansonsten gibt es doch die eine oder andere Baustelle im Zusammenleben. Das ist ja nichts Neues, wenn verschiedene Menschen plötzlich beschließen, gemeinsam zu wohnen. Es gibt das Superorganisationstalent, es gibt den Cowboy und es gibt Uschi. Dass ausgerechnet diese Seele von Mensch einen Schlaganfall erleiden muss … Die anderen Bewohner sind anfangs sehr zuversichtlich, gemeinsam auch diese Hürde zu meistern. Frau Meier beschreibt die Hingabe an die Pflege der Mitbewohnerin sehr berührend. Ich habe alle bewundert. Alle vier waren bereit, ihre Interessen zurückzustellen, um Uschi zu pflegen. Aber nach und nach bröckelt die Zuversicht. Es gibt eben nicht die schnellen Erfolge und auch die (vielleicht) unausweichliche Liebesgeschichte macht es den Anderen immer schwerer, bei der Stange zu bleiben. Man kann Uschis Gedanken zum Thema sehr gut nachvollziehen. Es ist eben doch nicht immer alles rosarot, nicht mit 20, nicht mit 40 und wahrscheinlich auch nicht mit 60. Im Laufe des Buches entwickelt man zu fast allen Figuren ein herzliches Verhältnis. Und so gibt es den einen Wermutstropfen, wenn das Buch dann doch so schnell zu Ende gelesen ist. Den Film werde ich mir nicht entgehen lassen.