Dubiose Machenschaften in Apulien

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heather_h Avatar

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*INHALT*
Elenas 40. Geburtstag begann nicht besonders toll und steigert sich zur Katastrophe, als sie heraus findet, dass ihr Ehemann sie mit seiner Sekretärin betrügt. Kurzerhand packt sie ihre Sachen und fährt mit ihrem 3-jährigen Sohn Ben nach Lecce in Apulien, zu ihrem Onkel Gigi, um ein Jahr Auszeit aus ihrer Ehe zu nehmen.
Zur gleichen Zeit kommt auch Michele in Lecce an. Er hat in einer Schublade seiner kürzlich verstorbenen Mutter eine merkwürdige Postkarte gefunden, die aus Lecce stammt und in der von einem Bruder die Rede ist. Wieso hat sie ihm nie gesagt, dass er einen Onkel hat?
Durch Zufall begegnen sich die beiden, doch was anfgangs aussieht wie eine romantische Liebesgeschichte im sonnigen Süden Italiens entwickelt sich schnell zu einer rasanten Geschichte, die mit Intrigen, dubiosen Machenschaften und der Vergangenheit von Michele zu tun hat, die einflussreiche Männer mit allen Mitteln unter Verschluss behalten wollen..

*MEINE MEINUNG*
Der Schreibstil der Autorin hat mich gleich von Anfang an begeistert: Sie beschreibt viel und bildlich und hat so sehr schnell eine liebevolle Szenerie und Atmosphäre für ihre Protagonisten geschaffen. Dadurch, dass sie viele italienische Worte in ihren Text einbaut - die aber kursiv geschrieben und daher als solche schnell erkennbar sind - unterstützt sie dieses Flair noch.
Auch die Protagonisten fand ich sehr sympathisch, allerdings war ich von der Wendung in der Story sehr überrascht. Ich bin auf Grund des Titels und des verträumten Covers davon ausgegangen, dass sich zwischen Elena und Michele eine Romanze entspinnt, doch ich wurde eines Besseren belehrt. Das im Klappentext erwähnte "Geheimnis" deutet ja an, dass mehr hinter der Geschichte steckt, doch die Wendung, die das Buch letztendlich nimmt, hätte ich nicht erwartet. So überraschte mich die Autorin mit einem aktuellen und wichtigem gesellschaftlichen Thema, für das die Szenerie in Apulien wie geschaffen scheint.

Bleibt das Resümee, dass Kirsten Wulf mit ihrem Debut ein wunderschöner, tiefsinniger Roman gelungen ist, und die Befürchtung, dass viele potentiell begeisterte Leser ihn nicht wahrnehmen werden, weil sie ihn wohl auf den ersten Blick dem falschen Genre zuordnen.