Guter Einstieg, guter Schreibstil

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rebekka Avatar

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Krimi kann er also auch! Richard Dübell kannte man bisher nur als Autor gut recherchierter historischer Romane. Jetzt hat er einen Krimi geschrieben, und wie die Leseprobe zeigt, fällt ihm das gar nicht schwer. Eine Geiselnahme mit fatalem Ausgang in München, ein Raubüberfall auf ein turtelndes Pärchen in Landshut und zwei Kriminalbeamte wie sie unterschiedlicher nicht sein können - das ist die Ausgangslage für "Allerheiligen", die einiges an Turbulenzen erwarten läßt.

Das Buch einen Regionalkrimi zu nennen, ist natürlich eine geschickte Vermarktungsidee. Die sind nämlich zur Zeit unheimlich gefragt. Dabei ist im Grunde doch jeder Kriminalroman in irgend einer Stadt oder Region angesiedelt, ließen auch früher schon Autoren ihre Leser über die Eigenheiten der Einheimischen schmunzeln, ohne gleich mit dem Markenzeichen "Regionalkrimi" zu werben.

Wie dem auch sei, Dübell ist ein guter Schriftsteller und geht als solcher virtuos mit der Sprache um. Den kleinstädtischen Überfall schildert er mit viel Humor, die Geiselnahme in München schon sehr viel ernsthafter. Und das Bild, das er von seinen beiden Kriminalbeamten zeichnet, ist äußerst differenziert. Die Leseprobe macht neugierig auf ihr Zusammentreffen, bei dem möglicherweise die Fetzen fliegen. Ich würde das Buch gern lesen.