Alles Amore

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lunamonique Avatar

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„Alles Amore – Wie ich in Italien um meine Liebe campte“ ist nach „Alles Azzuro – Unter deutschen Campern in Italien“ der zweite Band der Schmunzelreihe um Journalist und Fettnäpfchenspezialist Markus. Eine Affäre mit einer 25jährigen Studentin bringt Markus’ Ehe in Gefahr. Im angetrunkenen Zustand reist er seiner Familie spontan nach Süditalien hinter her. Im Fischerdörfchen Sepiana angekommen entwickelt Markus zusammen mit seinen Camper-Kumpels Willi, Herbert und Helmut einen Schlachtplan, um den Neuen an Lenas Seite Sandro auszuschalten und Lena zurück zu erobern. Nicht alles läuft nach Plan und bald richten die Vier ein ziemliches Chaos an.

Hauptfigur Markus ist ein liebenswerter Chaot, der sich in die unmöglichsten Situationen manövriert. Die Charaktere bringen den Großteil des Humors in die Geschichte. Ein resoluter Bürgermeister, der zum Leiter der „Task-Force“ mutiert und zwei Rentner, die im Rückeroberungsfeldzug völlig aufgehen. Dazu Matteo als gutmütiger, italienischer Restaurantbesitzer mit den richtigen Verbindungen. Wie für die Charaktere gibt es auch für das Fischerdörfchen und den Campingplatz reale Vorbilder. Tatsächlich wirkt die skurrile Story ein bisschen wie aus dem Leben gegriffen. Markus merkt erst als es fast zu spät ist, was er an seiner Familie hat. Bei seiner Beobachtungsmission wird ihm klar, wie sehr er seine Frau Lena, seine siebenjährige Tochter Linda und seinen vierjährigen Sohn Luca vermisst. Dass er selbst das Familienidyll in Gefahr gebracht hat, macht ihm zu schaffen. Nach dem Motto „Wie konnte ich nur so dumm sein“ muss er sich einige Fehler eingestehen. Mit den verrücktesten Aktionen versuchen er und seine Freunde die Welt wieder in Ordnung zu bringen. Es macht Spaß, den Männern dabei zu zusehen, wie sie in die Trickkiste greifen und vom Resultat überrascht werden. Frauen ticken anders als Männer, das wird in dieser humorvollen Geschichte mal wieder deutlich. Autor Markus Götting trifft den richtigen Ton, um Markus’ Odyssee auf abgedreht amüsante Art zu beschreiben. Sicherlich ist das Thema „Konkurrent ausschalten und Frau zurück gewinnen“ nicht neu, aber die italienische Kulisse und die ganze eigene Sprache des Autors machen daraus einen kurzweiligen, sehr unterhaltsamen Lesespaß. Lustig sind die Codenamen, die sich der Bürgermeister für alle Beteiligten ausgedacht hat. Der Leser kommt aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus. Campingliebhaber und die, die es noch werden wollen erfahren in diesem Buch viel aus dem echten Camperleben. Das Eintauchen in diese ganz andere Welt trägt zum Unterhaltungswert des Buches bei. Auch wenn die eine oder andere witzige Szene nicht ganz neu ist, in der Kombination mit den Charakteren und dem roten Faden der Geschichte, der Liebe, wirkt alles ganz stimmig. Das Ende ist etwas anders als erwartet. Wird es einen dritten Band rund um Chaot Markus geben?

Das Cover nimmt das Camperleben gehörig auf die Schippe. Man packt immer zu viel ein. Das Zelt wirkt gegenüber einem Haus winzig und die Aufgaben sind normalerweise streng verteilt. Mit den farbenfrohen Details und dem witzigen Titel erregt das Cover viel Aufmerksamkeit. Das es sich um einen locker leichten Lesespaß handelt wird sofort deutlich. Gerne hätte der Verlag mehr auf die Schiene „Reiselektüre“ eingehen können. Das Buch passt prima ins Reisegepäck und eignet sich nicht nur für den Camping-Urlaub. Mehr über Markus Götting und die Entstehung von "Alles Amore" erfährt man in der Danksagung am Ende des Buches.