meine Erwartungen auf eine spritzige Liebeskomödie wurden enttäuscht

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mrs-lucky Avatar

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Cover und Klappentext des Buches wirkten vielversprechend meine Erwartungen an eine humorvolle Liebesgeschichte mit italienischem Flair haben sich leider ganz und gar nicht erfüllt.

Der Anfang las sich noch sehr amüsant. Der Journalist Markus kommt mit Anfang 40 in die Midlife-Crisis und betrügt seine Frau mit einer jungen Studentin. Als erst seine Frau hinter sein Verhältnis kommt, ihn raus schmeißt und dann auch noch seine Geliebte mit ihm Schluss macht, bekämpft Markus sein Selbstmitleid zunächst weiter mit Party und Alkohol. Erst als er am Tiefpunkt angekommen und seine Konten gesperrt sind, fängt er an zu bereuen und reist Frau und Kindern in den Urlaub auf ihren angestammten italienischen Campingplatz hinterher, um „seine Lena“ zurück zu gewinnen.

Ab dann sinkt das Niveau deutlich, vielleicht hätte ich den Untertitel „Wie ich in Italien um meine Liebe campte“ ernster nehmen sollen. Denn was macht ein Camper? Er liegt in der Sonne, genießt den Tag und wartet ab. Und genau das entspricht dann auch Markus’ Strategie. Während er sich weiter selbst bemitleidet, wartet er auf Ideen seiner Campingplatzfreunde, um einen inzwischen aufgetauchten Nebenbuhler vom Platz zu vertreiben. Statt selbst aktiv zu werden oder gar um seine Frau zu werben, unterstützt er lediglich die spätpubertären Sabotageaktionen seiner Helfer. Dachte ich anfangs noch „Holla, da hat ein Mann tatsächlich begriffen Mist gebaut zu haben“ macht sich immer mehr die Erkenntnis breit, dass Markus einfach nur das unglückselige Zwischenspiel ausblenden und zum alten Status Quo zurückkehren will. Von Seite zu Seite wurde mir Markus immer unsympathischer, zeigt er doch keinerlei Ansatz Initiative zu ergreifen und seine offensichlichen Beziehungsprobleme mit Lena zu lösen. Die Aktionen von Markus und seinen Freunden sind einfach nur peinlich, wäre dies eine wahre Geschichte, würde der Begriff des „Fremdschämens“ meine Gefühle am treffendsten beschreiben. Dass der Autor ebenfalls den Vornamen Markus trägt und als Journalist arbeitet lässt Schlimmes befürchten, ich hoffe mal für ihn, dass hier nicht allzu viel autobiographisches eingeflossen ist.

Drei Sterne vergebe ich, weil das Buch handwerklich durchaus gut gemacht ist, es liest sich flüsssig, die Charaktere wirken lebensnah, die Szenen sind so treffend beschrieben, dass beim Lesen ein deutliches Bild des Geschehens entsteht. Das Buch entspricht nur einfach nicht meinem Humor, wenn so das Camperleben aussieht, dann weiß ich, weshalb das nicht meine Welt ist. 

 

Ich hatte bei dem Buch eine ganz andere Stimmung erwartet, für mich waren die Entwicklung der Geschichte und insbesondere der Schluss eine Enttäuschung.