Zerstörerisches Begehren

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suska14 Avatar

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Callum ist glücklich verheiratet, seine Frau Belinda erwartet das dritte Kind. Er führt das perfekte Familienleben und ist wunschlos glücklich. Bis die 17 Jahre jüngere Kate auftaucht und sein Leben von Jetzt auf Gleich auf den Kopf stellt. Angezogen von der wunderschönen, jungen Frau wirft Callum sein Leben über den Haufen und stürzt sich in eine Affäre mit Kate, die fast sein Leben zerstört. Fast. 17 Jahre später treffen Kate und Callum erneut aufeinander. Beide haben zwischenzeitlich ihr Leben weiter gelebt, auch Kate ist nun verheiratet. Doch das Begehren ist so stark wie zuvor...

Wie der Titel schon sagt, handelt das Buch vom Begehren. Einem alles zerstörenden Begehren, das Kate und Callum fast in den Abgrund stürzt. Das stärker ist als jede Vernunft, jedes verantwortungsbewusste Handeln. Und das eine zerstörerische Wirkung besitzt. Das ist es auch, was mich beim Lesen in den Bann gezogen hat. Kate und Callum sind keine sympathischen Charaktere. Während Kate berechnend, egoistisch und skrupellos ist, ist Callum Opfer seines Begehrens, zu schwach, um zu widerstehen. Ich weiß nicht, was mich beim Lesen wütender gemacht hat. Dieses Zusammenspiel macht den Reiz des Buches aus. Als Leser fühlt man sich vielmehr zu den Nebencharakteren Matt (Kates Ehemann), seine beste Freundin Hetty und Callums Frau Belinda hingezogen, die ihre eigene Geschichte bekommen. Diese Geschichten lockern das Buch auf, lenken auch mal ab vom bedrückenden Hauptplot und machen das Buch am Ende rund. Das Buch wechselt mehrfach die Zeit, beginnt bei der ersten Begegnung 1985, springt ins Jahr 2002, wieder zurück in die Vergangenheit, wieder in die Zukunft. Eine interessante Erzählweise, die die Spannung aufrecht erhält. Auch die Perspektiven werden regelmäßig gewechselt zwischen den Charakteren.

Beim Lesen spürt man deutlich die Emotionen, die die Affäre hervorruft, bei allen beteiligten. Es ist kein schönes Buch, kein klassischer Liebesroman mit Happy End, dafür aber deutlich nachwirkend, nachdenklich machend. Eine klare Leseempfehlung.