Zwiespältig

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In „Alles begehren“ geht es um Sehnsüchte, um die Sehnsucht an sich, um die schon so oft beschriebene unglückliche Liebe. Es geht um die Zerrissenheit eines einzelnen Mannes, der zwischen sicherer Zukunft mit Frau und Familie und ungewissem Seitensprung entscheiden muss – bis es zu spät ist und die Affäre zerbricht. Doch Jahre später trifft man sich wieder...

Die Charaktere sind an sich eigentlich ganz „normal“, obwohl man als Leser (der natürlich immer schlauer ist) hin und wieder mal unseren Protagonisten einfach nur auf die rechte Bahn schubsen möchte, nachdem er sich wieder mal falsch entschieden hat. Kate, die Affäre, ist nicht sofort zu durchschauen, da sie sich doch etwas geheimnisvoll gibt und sich während des Buches auch immer mal wieder wandelt.

Vom Schreibstil hatte ich mir etwas mehr versprochen. Das Buch ist zwar flüssig geschrieben und man kommt gut durch, aber mir fehlen einfach die bekannten „Ecken und Kannten“. Ich hatte eigentlich einen literarisch aufwendigen Stil erwartet, mit vielen rhetorischen Mitteln, aber irgendwie konnte es mich auf der Ebene nicht so berühren. Es tut dem Buch zwar keinen Abbruch, ist aber auch nicht unbedingt herauszustellen oder wiedererkennbar.

Das Ende war mir vielleicht ein wenig zu lau oder einfach ohne wirklichen „Knall“, aber das könnte auch daran liegen, dass ich sonst viele Thriller lese, wo ein besonderer Abschluss eben doch das Buch ausmachen kann.

Insgesamt ist „Alles begehren“ für mich eher mittelmäßig, was Schreibstil und Charaktere angeht, denke aber, dass es anderen Lesern gefallen könnte, die genau nach einem eher ruhigeren Buch suchen. Mir persönlich fehlten einfach die Besonderheiten und das „Gewisse Etwas“.