Alles Fleisch ist Gras

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
bartie Avatar

Von

Roland Mathis, ein Laborant bei der städtischen Abwasserreinigungsanlage in Dornbirn beobachtet seinen Chef und Helga, die gemeinsame Arbeitskollegin bei geheimen Treffen im Freien. Es ist offensichtlich: Die Beiden haben ein Verhältnis und Roland nimmt alles mit seiner veralteten Kamera auf. Er ist empört: Seiner Meinung nach findet hier eine Vermischung statt, was unbedingt beendet werden sollte. Tag danach zeigt er dem Chef die Fotos und verlangt vom ihm das Verhältnis zu beenden. Galba will nicht auf die Erpressung eingehen und will den verrückt gewordenen Laboranten wegschubsen.

Und da passiert es: Roland fällt die Treppe herunter und bleibt unten liegen, er ist tot. In dem Moment kommt dem verstörtem Galba der biblische Vers in Sinn: Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine Blüte auf dem Felde.

Ich bin von dieser Leserprobe hin und hergerissen. Einerseits spricht hier der Autor sehr interessante, aktuelle Themen an. Und darüber würde ich gerne mehr lesen wollen.

Andererseits ist sein Schreibstil gewöhnungsbedürftig, ein bisschen holperig und manchmal ironisch, insgesamt nicht einfach. Und die im ersten Absatz ständig wechselnde Erzählperspektive hat mir nicht besonders gefallen. Ebenso wie die in Länge gezogenen Detailbeschreibungen: die technischen Daten der Reinigungsanlage, oder das Wort Rentieren und Ähnliches.

Anhand dieser Leseprobe ist das Buch für mich ganz ok; mehr nicht, es soll doch ein Krimi sein!!!