Gequirlte Schei...? Von wegen!

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zoe2018 Avatar

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Uiuiui... was für eine bitterböse Story, die Christian Mähr hier zu Papier gebracht hat.

Anton Galba, Leiter der Abwasserreinigungsanlage (ARA) im österreichischen Dornbirn, hat eine heimliche Geliebte, nämlich seine junge Mitarbeiterin Helga. Ein eifersüchtiger Kollege, Roland Mathis, beobachtet und fotografiert die beiden bei ihren nächtlichen "Outdoor-Veranstaltungen". Als er nun seinen Chef erpressen will, wird er von diesem geschubst, stürzt die Treppe hinunter und ist tot. In Panik entsorgt Galba die Leiche im Häcksler der ARA. Doch dabei bleibt es nicht, weitere unliebsame Zeitgenossen verschwinden spurlos...

Sehr gut gefallen haben mir die sprachlichen Spitzen dieses genialen Autors, oft deutlich hervorgehoben durch Kursivschrift wie z.B. der "Herr Diplomingenieur" Galba, die geistige Gesinnung des "widerwärtigen Schnüfflers" oder Un-Worte wie nordische Rasse, völkische Kreise, gemischte Bastarde.

Der Titel des Romans stammt aus einem Psalm des Alten Testaments, Jesaja 40, 6-8: Alles Fleisch ist Gras, einer Bibelstelle zur Beerdigung... boah, wie zynisch!

Es handelt sich sicher nicht um seichte Unterhaltung, sondern um eine eher anspruchsvolle Lektüre, die dennoch fesselt. Der Krimi hatte zwar in der Mitte einige Längen, wurde zum Schluss hin aber noch mal richtig spannend und endete schließlich sogar ziemlich lustig.

Nur das Cover hat mir gar nicht gefallen: eine Katze kommt überhaupt nicht vor und Dosenfleisch bzw. Katzenfutter auch nicht. Denn es geht hier doch eher um einen besonders wirksamen Ökodünger...

Alles in allem jedoch, hat mir das Buch richtig Spaß gemacht und so kann ich es uneingeschränkt weiterempfehlen!