Mal was ganz anderes

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bellytelly Avatar

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**Das Buch "Alles für die Katz" von Tom Cox beschreibt den Autor selbst und sein etwas chaotisches Zusammenleben mit seiner Ehefrau und seinen sechs Katzen. Neben dem ganz alltäglichen Wahnsinn und dem ein und anderen Zwischenfall, sowie etlichen Umzügen haben sie ständig etwas neues zu berichten. Vor allem stehen die Katzen im Vordergrund, von denen jede ganz individuell ist und ihre eigene Persönlichkeit besitzt und so häufig für das perfekte Chaos sorgen.**

Als ich zum ersten Mal von dem Buch hörte und es hier auch ausgestellt fand, war ich eigentlich begeistert von der Idee. Nach Ausdeutung des Klapptextes stellte ich mir einen witzigen, tierischen Liebesroman vor. Als ich das Buch dann bekam und ca. die ersten 50 Seiten gelesen hatte, musste ich mich zum Teil doch sehr anstrengen, es nicht einfach zu meinen übrigen Büchern ins Regal zu stellen.  

Das Buch hatte weder etwas von einem Liebesroman, noch von einem Tierroman, sondern gleicht schon eher einer Biografie über die angeborene fanatischen Katzenliebe des Autors, angefangen von den Katzen zur Zeit seiner Geburt und früheren Kindheit bis heute.

Ich selbst hielt Katzen, auch wenn ich selbst keine habe, eigentlich immer für interessante und schöne Tiere. Nachdem ich aber das Buch gelesen habe, muss ich gestehen, dass Katzen in meiner Liste der Lieblingstiere ziemlich weit nach unten gerutscht sind. Der Leser wird zwar mit der ein und anderen netten Anekdote belohnt, muss gleichzeitig aber auch sehr viel ertragen. So kommt es eigentlich in fast jedem Kapitel vor, dass sich irgendeine der Katzen übergibt und ihr Geschäft in irgendwelchen Handtaschen oder sogar im Bett verrichtet. Zudem scheinen diese das auch, aus Sicht des Autors, noch mit Absicht zu machen, weil sie z.B. mit einer Situation nicht zufrieden sind und sich "rächen" wollen. Beim Lesen bin ich daher das ein und andere Mal auch zu dem Entschluss gekommen, dass ich diese "Viecher" einfach ausgesetzt hätte, anstatt mir so von ihnen auf der Nase herumtanzen zu lassen.

Es gib zwar ganz nette Abwechslungen in der Geschichte und auch interessante Geschichten zu jeder Katze, aber das, was man eigentlich nach lesen des Klapptextes vermuten würde, wird ganz und gar nicht erfüllt. Dies könnte aber vielleicht auch daran liegen, dass es, soweit ich es verstanden habe, das erste Buch ist, das Tom Cox geschrieben hat. Im Gegenzug dazu ist der Erzählstil aber sehr angenehm zu lesen und das Cover ist schön designed.

Ich denke, dass das Buch mal eine ganz nette Idee ist. Allerdings sollte man schon sehr viele eklige Dinge abkönnen und ein echter Katzenfan oder Katzennarr sein, wenn man sich entschließt dieses Buch zu lesen. Insofern muss jeder für sich selbst den ganz passenden Titel "Alles für die Katz" auslegen, im positiven oder negativen Sinn.