Nur für eingefleischte Katzenliebhaber zu empfehlen

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r.e.r. Avatar

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Kennen Sie die Stelle in dem Weihnachtsfilm “Die Geister die ich rief” mit Bill Murray, wenn Robert Mitchum als Eigentümer des Fernsehsenders anordnet in der Live-Sendung am Heiligen Abend auch etwas für die zusehenden Haustiere zu zeigen. Um seine Katzen bei Laune zu halten, schlägt er vor in regelmäßigen Abständen kleine, weiße Mäuse über den Bildschirm laufen zu lassen. Ein Anliegen das sicher auch Tom Cox unterstützen würde. Nur ist nicht sicher, ob dessen vierbeinige Freunde mit einem so plumpen Programm zufrieden wären.

 

Tom Cox bezeichnet sich in seinem Buch “Alles für die Katz” als Katzenmann. Ein Exemplar von dem bislang nur das weibliche Pendant, die “Katzennärrin” bekannt war. Cox beschreibt diese Spezies folgendermaßen: “Meist handelt es sich um eine kinderlose Frau, die ihr Leben- zum Nachteil häuslicher und persönlicher Hygiene- ganz ihrer Obsession für Katzen widmet. Die Emanzipation hat also auch vor den Tierbesitzern nicht halt gemacht. Nur das Cox nicht streng riecht, wie er versichert.

 

Nach einer Einführung, die den Leser über alle Katzen informiert, die dem Autor vom Innern des Mutterleibes bis zu seinem 22. Lebensjahr direkt oder indirekt begegnet sind, beginnt die eigentliche Geschichte. Als sich Cox in die Frau seines Lebens verliebt und den wichtigsten Mann in deren Leben davon überzeugen muss, dass er der richtige ist. Sie ahnen es bereits? Natürlich handelt es sich nicht um den Vater der sagenhaften Freundin Dee, sondern um deren psychopathischen Kater The Bear. Ein wahres Monstrum, sowohl die körperlichen Ausmaße als auch den Charakter betreffend.

 

Von nun an begleitet der Leser Cox durch sein Leben, das reich an Umzügen und noch reicher an Katzen bzw. Katern ist. Katzen die ins Bett urinieren und in Handtaschen koten, das Katzenklo aber beharrlich meiden. Warum wird nicht ganz deutlich! Katzen die den Wohnraum in ein Chaos verwandeln, ständig bluttriefende halbtote Mäuse oder Vögel in der Küche ablegen, sämtliche Persönlichkeitsrechte ihrer Besitzer ignorieren und nervtötende sowie Schlafraubende Angewohnheiten wie Mitternachtsmahlzeiten bevorzugen. Dafür aber von ihren Eigentümern umso mehr geliebt, gelobt und belohnt werden.

 

Muss ich mehr erzählen? Für einen Katzennarren ist dieses Buch bestimmt lustig und unterhaltsam. Cox Schreibstil ist intelligent und kurzweilig. Er ist Kolumnist der Sunday Times! Und wie eine lustige Zeitungskolumne liest sich der Text auch. Viele kuriose Gedankengänge und -sprünge. Die typische Sonntagmorgenfrühstückslektüre. Gibt es in der Sunday Times wirklich Katzenkolumnen?

 

Für alle anderen, die mit Katzen und generell mit übertriebenen Tiernarren nichts anfangen können, unbedingt Finger weg. Dann ist die Lektüre absolut überflüssig und erzeugt eher ein ungläubiges Kopfschütteln.