Nette Idee, aber kein Highlight

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Worum geht’s?
Jess wähnt sich schon auf dem aufsteigenden Ast, als sie einen Job bei Goldman Sachs bekommt. Als junge schwarze Frau hat sie es dort jedoch alles andere als leicht, denn der ideale Banker ist noch immer weiß, männlich und im mittleren Alter – mit einer Ausnahme. Ausgerechnet Josh, mit dem sich Jess schon auf der Universität nicht verstanden hat, ist die große Nachwuchshoffnung des Unternehmens, und auch im Arbeitsleben fliegen zwischen den beiden weiterhin die Fetzen, bis sich beide nicht mehr ganz sicher sind, ob das noch Feindschaft, oder nicht doch schon Gefühle zwischen ihnen sind.


Meine Meinung:
Bei diesem Buch bin ich wirklich zwiegespalten in meiner Bewertung, da ich mir auch nach etwas längerer Bedenkzeit nicht sicher bin, was ich von dieser Geschichte eigentlich halten soll. Zu lesen fand ich das Buch insgesamt allerdings tatsächlich sehr nett, auch wenn das vermutlich ein recht seltsamer Ausdruck für meinen Eindruck von dieser Geschichte ist.

Die Geschichte an sich klang im ersten Moment ziemlich interessant, da ich Enemies-to-Lovers wirklich gerne lese. Im Verlauf der Handlung hatte ich dann allerdings bis zum Schluss eher das Gefühl, dass eigentlich nur eine Vorgeschichte erzählt wird und ich darauf warten würde, dass die eigentliche Geschichte losgeht, was vor allem an den irgendwie zufällig wirkenden Zeitsprüngen und dem eher episodenhaften Erzählstil gelegen hat.

Mit den Figuren konnte ich dann leider auch nur bedingt etwas anfangen, da mir die Gestaltung beider Protagonisten nicht wirklich gefallen hat. Am meisten gestört hat mich, dass der Beziehung der beiden kein spürbarer Funke vorausgegangen ist, der die Anziehung zwischen ihnen irgendwie erklärt hätte, da ich so auch mit der Liebesgeschichte nicht wirklich mitfiebern konnte.

An Jess fand ich leider sehr anstrengend, dass sie überwiegend wie ein bockiger Teenager auf mich gewirkt hat und Konfliktsituationen, insbesondere wenn es dabei um eine Meinungsverschiedenheit oder einen Streit mit Josh ging, nicht abschließend geklärt wurden. Josh war in diesem Punkt in meinen Augen zwar auch nicht besser, bei ihm hatte ich aber eher den Eindruck, als würde er Probleme einfach immer ignorieren und so tun, als wäre nichts passiert.

Die Idee dieses Buches und die Gesellschaftskritik sind für meinen Geschmack daher leider etwas zu sehr an der Umsetzung der Geschichte gescheitert, was ich wirklich schade fand. Auf der anderen Seite habe ich das Buch aber wirklich flott gelesen, ohne mich dabei zu langweilen, weshalb ich der Autorin mit einer anderen Geschichte auf jeden Fall noch mal eine Chance geben möchte.


Fazit:
Trotz der guten Ansätze waren die Protagonisten dieser Geschichte leider nicht mein Fall, was mich beim Lesen nicht hundertprozentig überzeugen konnte. Trotzdem fand ich das Buch nicht schrecklich zu lesen, was in meinen Augen immerhin einen Teilerfolg darstellt und mir die Autorin zumindest für die Zukunft noch als Option offen hält.

Dafür vergebe ich knappe drei Bücherstapel.