Ich bin etwas zweigeteilt...

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ismaela Avatar

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Die LP fing sehr spannend und amüsant an - die Versammlung im Lokal und dann der Tod des Pfarrers - da wird schon klar, dass sich im Norden Deutschlands etwas zusammenbraut, und es um ein größeres Geheimniss geht, das die Bevölkerung der Gemeinde wohl ziemlich treffen wird. Also ein guter Aufhänger, der Lust auf mehr macht. Den zweiten Abschnitt dann, obwohl er gut und flüssig geschrieben ist, fand ich ein bisschen unsympathisch, denn die gute Frau, die nach einem stressigen Tag nach Hause kommt, reagiert, finde ich total dämlich auf eine verwüstete Küche und die Schwierigkeiten ihres Sohnes in der Schule. Zwar flippt sie aus, entschuldigt sich dann aber sofort und ich frage mich: was soll DAS denn? Sie ist völlig zu recht ausgeflippt und die Reaktion war völlig natürlich! Deshalb bin ich etwas gespalten, was dieses Buch angeht: einerseits ist der Spannungsaufbau am Anfang genau richtig, und man möchte unbedingt erfahren, wie es weitergeht. Aber andererseits, wenn es dann das ganze Buch lang um die gute Frau geht, die für jeden Aussetzer immer nur sich selbst die Schuld gibt, frage ich mich, ob mich das Lesen dann nicht doch etwas nerven würde. Aber wie immer gilt: die LP ist nur die Spitze des Eisberges - nach der Lektüre des ganzen Buches sähe meine Meinung dazu wahrscheinlich ganz anders aus.