Von Köln nach Sylt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
dani89 Avatar

Von

Silke hat's nicht leicht: Frisch geschieden und vom chaotischen Alltag mit ihren zwei Kindern im Alter von 12 und 17 überfordert häufen sich Probleme und Unzufriedenheit. Ein Tapetenwechsel muss her und nicht nur ein kleiner, denkt sie sich und nimmt kurzum die Stelle als Pastorin in der Sylter Gemeinde Horssum an. Doch auch dort herrscht nicht eitel Sonnenschein, denn schon vor dem plötzlichen Tod des vorherigen Pastors drohte der langjährige Streit um ein mutmaßlich vererbtes Grundstück zu eskalieren. So wird Silke, deren Umsiedlung mit einer von ihrem Wagen ausgegangenen Massenkarambolage schon nicht gerade rosig beginnt, sicherlich schnell in den Streit mit hineingezogen, während sie versucht, als Kölnerin den "Kulturschock Norddeutschland" zu verkraften und mit ihren Kindern in der Gemeinde Fuß zu fassen.

Insgesamt hat mir die Leseprobe gut gefallen. Nach dem gelungenen Prolog erschien mir der Schnitt zwischen Silkes "altem" Leben in Köln und dem Umzug nach Sylt allerdings doch etwas abrupt. Mir hätte es eher zugesagt, wenn die Hintergrundgeschichte des Umzugs während der Autofahrt mit eingearbeitet worden wäre; so wirkt das zweite Kapitel auf mich etwas zu krass und irgendwie verloren. Aber das tut dem Potenzial der Idee und dem Lesevergnügen an sich keinen großen Abbruch. Ich habe den ersten Abschnitt von Silkes Geschichte nun schon interessiert verfolgt und bin gespannt, was das Leben auf der Insel an neuem Chaos und Herausforderungen für sie zu bieten hat.