Berührend, schmerzhaft, besonders

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daemonin Avatar

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Vorab ein großes Dankeschön an vorablesen, dass ich Mitlesen durfte :)

Inhalt:
Marin wächst bei ihrem Großvater auf, ihre Mutter ist als sie 3 Jahre war beim Surfen ums Leben gekommen. "Gramps" erzählt seiner Enkelin nichts über seine Tochter, sodass diese wirklich nur noch ihn und ihre beste Freundin Mabel hat. Die beiden Mädchen haben einen wunderschönen Sommer, doch dann stirbt Gramps und plötzlich entdeckt Marin etwas in seinem Zimmer, was sie alles anzweifeln lässt, was sie je geglaubt hat.
Sie fühlt sich unglaublich allein, hilflos und erschüttert, weshalb sie ohne eine Nachricht an Mabel ihre Heimatstadt verlässt.
Nun steht ihre Freundin wieder vor ihrer Tür...

Meine Meinung:
Schon von der ersten Seite an spürt man, dass "Alles okay." ein ziemlich besonderes Buch ist.
Mit sorgsam gewählten Worten beschreibt Nina LaCour die zerbrechliche Welt, in der Marin seit dem Tod ihres Großvaters lebt. Am Anfang wirkt alles sehr schwammig, aber irgendwas an dem Roman hat mich sofort gefesselt. Die Geschichte ist teilweise sehr traurig, hat mich geschockt, aber an anderen Stellen auch zum Lächeln gebracht und mich insgesamt sehr berührt.

Erzählt wird aus 2 zeitlichen Perspektiven, was es dem Leser möglich macht, besser zu verstehen, wie die Beziehung zwischen Marin und ihrem "Gramps" vor dessen Tod aussah.
Beide Charaktere sind vielschichtig, ich habe also einen Moment gebraucht, bis ich die Protagonistin verstehen konnte. Ihre innere Entwicklung, während dem Besuch ihrer Freundin Marin war sehr echt geschildert, sie braucht ihre Zeit.
Mabel selbst mochte ich ebenfalls sehr gerne, mir hat so gut gefallen, wie man ihren inneren Kampf spürt. Einerseits will sie Marin gerne helfen, aber sie ist auch verletzt.

Im Buch geht es eher am Rande auch um Homosexualität, das Thema war sehr fein und schön eingebaut. Ich mag, dass es nicht so aufgebauscht wurde, so wurde für mich noch deutlich wie normal es ist.

FAZIT:
"Alles okay" habe ich innerhalb von wenigen Stunden gelesen. Es bringt einen zum Nachdenken, Lächeln, aber wahrscheinlich auch zum Weinen.
Nina LaCour schildert sehr berührend und echt eine Geschichte über zwei Mädchen, Einsamkeit, aber auch Liebe.
Das Buch ist mir wirklich ans Herz gewachsen.
5 von 5 Sternen